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Benefizgala: Ärzte als Vorbilder für Politiker

Das Chaim Sheba Medical Center bei Tel Aviv ist das größte Medizinzentrum im Nahen Osten, und es steht für Frieden und Toleranz. Am Donnerstag lud der Förderverein mit der Ehrenvorsitzenden Eva Luise Köhler zur Benefizgala ins Schloss Bellevue.

Als Gastredner nach Berlin gekommen war der Arzt Izzeldin Abuelaish, der für den Friedensnobelpreis 2010 nominiert ist. Nicht lange nach dem Leukämietod seiner Frau feuerte ein israelischer Panzer auf sein Haus. Drei seiner Kinder verloren bei dem Anschlag ihr Leben, auch die 20-jährige Tochter, die ihm versprochen hatte, anstelle der Mutter für die Geschwister zu sorgen. Schon zwei Wochen nach der Tragödie kehrte er ins Krankenhaus zurück, wo Palästinenser und Juden behandelt werden. Für ihn ist es "ein heiliger Platz, ein Ort, wo man seine Menschlichkeit entdecken kann“. Er ist nach wie vor fest davon überzeugt, dass friedliebende israelische und palästinensische Ärzte zusammenarbeiten sollen, um den politischen Führern den Weg zum Frieden zu zeigen.

"Wir müssen stärker werden“, sagt er. Und dass es wichtig sei, auch die positiven Entwicklungen im Nahen Osten im Blick zu behalten. Eine andere Tochter hatte bei einem Anschlag fast ihr Augenlicht und ihre Finger verloren, konnte aber im Hospital geheilt werden und studiert nun in Kanada. Für Abuelaish ist ganz klar: "Das Gegenteil von Hass und Rache ist Erfolg.“ Auch die mit vielen Preisen, darunter einem Silbernen Berlinale-Bären ausgezeichnete Schauspielerin Gila Almagor war aus Anlass der Gala nach Berlin gekommen. Ihre Stiftung erfüllt die letzten Wünsche todkranker Kinder. Der Direktor der Klinik, Zeev Rotstein, war ebenfalls gekommen. Auch er ist überzeugt: "Wenn wir gute Dinge auf die richtige Art tun, können wir die Region verändern.“ Die letzte Gala dieser Art erbrachte 2,2 Millionen Euro.

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