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BERLINALE-BUCH: Das Glamour-Prinzip

Fatih Akin jubelt mit geballter Faust, Sharon Stone spreizt lieber Zeige- und Mittelfinger zum Victory-Zeichen. Jude Law setzt seinen Unglücklich-verliebt- Blick auf, der zieht immer.

Fatih Akin jubelt mit geballter Faust, Sharon Stone spreizt lieber Zeige- und Mittelfinger zum Victory-Zeichen. Jude Law setzt seinen Unglücklich-verliebt- Blick auf, der zieht immer. Und Bai Ling, das Berlinale-Luder von 2005, räkelt sich vor Fotografen, als müsse sie sich ganz dringend ausziehen. Der Star kann in der Öffentlichkeit nicht als Mensch wahrgenommen werden – er ist stets die Summe der Bilder, die er hervorruft. So steht es im Einführungstext des

Bildbands Der gläserne Schlüssel des Fotografen Oliver Kern (Edition Fotohof im Salzburger Otto Müller Verlag, 38 Euro). Auf fast 100 Seiten präsentiert Kern Aufnahmen prominenter Schauspieler und Filmemacher, die ihm in den vergangenen Jahren auf der Berlinale gelungen sind. Dabei zeigt er nicht nur den allgegenwärtigen Glamour, sondern auch gekonnt dessen Inszenierung: wunderbar etwa, wie Regisseur Andreas Dresen versucht, beim Fotoshooting verträumt oder wenigstens nachdenklich dreinzuschauen, wie Charlize Theron prinzessinnenhaft den roten Teppich abschreitet und Robin Williams aus dem Lachen gar nicht mehr rauszukommen scheint. Die klugen Begleittexte von

Michaela Heissenberger verdeutlichen das Prinzip Glamour. sel

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