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Berlinale

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Berlinale-Tickets: Und plötzlich sind die Karten weg

Der Run auf die Berlinale-Tickets hat begonnen. Doch selbst für Frühaufsteher und Camper endet die Hatz nach den begehrten Karten oft im Frust. Geht bei dem Kartenverkauf alles mit rechten Dingen zu?

So schwer wie in diesem Jahr war es noch nie, an Karten für die Berlinale-Filme zu kommen. Oder ist das doch nur der ganz normale Berlinale-Wahnsinn? Wer Tickets für einen der 21 Wettbewerbs-Filme ergattern will, musste schon immer früh aufstehen und viel Geduld mitbringen. Doch am Dienstag standen viele Berlinale-Gänger trotz ihrer Bemühungen am Ende mit leeren Händen da. Dabei war die plötzliche Karten-Knappheit in vielen Fällen nur schwer zu erklären. Die Berlinale endete für die frustrierten Filmfans, bevor sie überhaupt begonnen hat.

Schon um 7 Uhr morgens hatte sich Kati Brauchmann-Saeed aus Friedrichshain vor dem Kino International eingereiht, um Karten für den Bollywood-Streifen "Om Shanti Om" zu ergattern. Doch obwohl sie sich zusammen mit 20 weiteren Bollywood-Fans vor der Kasse gute Chancen ausrechnete, waren ihre Bemühungen vergebens. "Schon nach drei Ticket-Käufern war Schluss", sagt sie verärgert. Und das, obwohl jedem Kunden nur zwei Karten zugestanden werden und nur 30 Prozent der Karten zeitgleich im Online-Handel verkauft werden.

Zusatzvorstellung von Bollywood-Film

Berlinale-Sprecherin Frauke Greiner hat für die plötzliche Karten-Knappheit keine Erklärung: "Der Andrang war einfach riesengroß." Viele Leute hätten sich schon im Vorfeld organisiert, um Karten für "Om Shanti Om" zu ergattern. Die Tickets waren so begehrt, dass der Streifen mit dem indischen Bollywoodstar Shah Rukh Khan innerhalb von nur fünf Minuten ausverkauft war - Berlinale-Rekord. Für alle Enttäuschten soll es nun am Samstag um 0:15 Uhr eine Zusatzvorstellung geben. Auch für andere Filme wie den Rolling-Stones-Film "Shine a Light", der das Festival eröffnet, waren nach kurzer Zeit keine Karten mehr zu haben. Trotzdem sollen auch private Kinogänger zu ihrem Vergnügen kommen. "Im letzten Jahr wurden immerhin 230.000 Karten über den öffentlichen Verkauf ausgegeben", sagt Greiner. "Früh aufstehen" ist ihr einziger Tipp, um an Karten zu kommen.

Doch offenbar reicht das nicht immer. Der Vorverkauf für die begehrten Karten beginnt täglich um 10 Uhr, doch der Andrang ist so groß, dass viele Kinofans schon Stunden vor Öffnung der Schalter vor den Kassen campieren. Berlinale-Kenner sind das Ritual gewöhnt. Sie sitzen auf ihren mitgebrachten Klappstühlen, wälzen gemeinsam mit ihren Leidensgenossen den Katalog - und hoffen auf das nötige Glück. Bei "Om Shanti Om" hatten die meisten Fans Pech.

Online-Tickets nicht ohne Risiko

Wer mehrere Filme sehen will, muss unter Umständen sogar mehrmals anstehen: Karten für die Vorstellungen im Wettbewerb gibt es jeweils drei Tage im Voraus, für die Wiederholungen vier Tage vorher. Am Tag der Vorstellung sind Tickets nur noch an den Tageskassen der Kinos erhältlich - jedenfalls in der Theorie. An Karten für die Filme im Wettbewerb ist am Tag der Vorstellung nicht mal mehr zu denken.

Wer glaubt, im Online-Verkauf bessere Aussichten zu haben, liegt falsch. Auch hier werden die Tickets pünktlich um 10 Uhr zum Verkauf freigegeben. Und  Greiner schätzt: "Die Chancen sind dort ungefähr gleich". Doch bei begehrten Filmen gleicht die Internet-Bestellung einem Lotterie-Spiel. Auch die Technik macht Berlinale-Fans oft einen Strich durch die Rechnung: in den letzten Jahren kam es häufig vor, dass die Server zu Beginn des Verkaufs am Vormittag zusammenbrachen. Einen Vorteil hat das Online-Angebot aber doch: Film-Freaks können sich recht komfortabel einen eigenen Festivalkalender mit den interessantesten Filmen zusammenstellen.

Übrigens: Auch in diesem Jahr endet das Festival mit einem Publikumstag. Wer während der Berlinale Pech hat, kann den ein oder anderen Film vielleicht am 17. Februar nachholen. Dann werden in allen Festivalkinos noch einmal eine Auswahl von Filmen aus allen Sektionen gezeigt. Aber Vorsicht: Der Vorverkauf hat schon begonnen.

Berlinale-Tickets gibt es an den Vorverkaufsstellen in den Arkaden am Potsdamer Platz, im Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, und im Kino International, Karl-Marx-Allee 33/Ecke Schillingstrasse. Auch an den an die Berlinale angeschlossenen Theaterkassen sind Karten gegen eine zusätzliche Gebühr erhältlich.

www.berlinale.de

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