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Robert Harting

© dpa

Berliner für Olympia: Extremsportler

Keine andere Stadt schickt so viele Athleten zu Olympia wie Berlin. Am Dienstag wurden sie verabschiedet. Fünf von ihnen fallen ein bisschen auf.

54 Berliner Sportler reisen zu den Olympischen Spielen nach China – „keine andere Stadt weltweit schickt so viele Sportler nach Peking“, freut sich Martin Seeber vom Berliner Olympiastützpunkt. In der Rotunde der Dresdner Bank am Pariser Platz sollten die Sportler am Abend offiziell verabschiedet werden, inklusive Gruppenfotos. In den nächsten Tagen beziehen sie dann ihre Trainingslager in der Nähe der Wettkampfstätten. Die deutschen Schwimmer fliegen zur gemeinsamen Vorbereitung am Freitag nach Japan. Fünf der 54 Berliner Olympiateilnehmer stechen besonders hervor.

Der Schwerste

Diskuswerfen ist eine Frage des Drehmoments, aber auch der Masse. Von Letzterer bringt Robert Harting aus Hohenschönhausen – Spitzname: Shaggy – rund 130 Kilo auf die Waage. Die Masse besteht aber überwiegend aus Muskeln, wie man auf Hartings Webseite www.derharting.de gut sehen kann. Auffällig ist, dass sich der 23-jährige Sportler in verschiedenen Posen mit einer schweren Kette an eine wenig bekleidete Frau fesselt. Sportwettenfreunde dürfte interessieren, dass Harting immer wieder Schmerzen im rechten Fuß verspürt. Auf der aktuellen Weltjahresbestenliste rangiert er immerhin auf Platz fünf. Bei der Leichtathletik-WM 2007 holte er Silber. Geboren wurde Harting in Cottbus.

Die Schnellste

Britta Steffen, 24, ist die Nachfolgerin von Franziska van Almsick. Sie schwimmt die 100 Meter in 53 Sekunden – das war 2006 Weltrekord. Bei den jüngsten Europameisterschaften holte sie vier Goldmedaillen und eine silberne. Seit sie 13 ist, schwimmt sie, zuerst in Schwedt, später auf dem Sportgymnasium in Potsdam, heute bei der SG Neukölln. Nebenher studiert sie an der Technischen Fachhochschule Wirtschaftsingenieurwesen. Die „Vanity Fair“ setzte fürs Fotoshooting von „Deutschlands schnellster Schwimmerin“ ein Babelsberger Studio unter Wasser. Bei Thomas Gottschalk saß sie auf dem Sofa neben Claudia Schiffer. Zwei Blondinen und ein Blonder, das gab viel Applaus.

Die Treffsicherste

Die Bogenschützin Anja Hitzler ist eher feingliedrig, mit einer warmen, sanften Ausstrahlung. Beim Abschießen der Pfeile geht es weniger um Kraft als um Konzentration und Ausdauer. Bei der Bogenschießen-WM 2007 in Izmir holte Anja Hitzler mit der Mannschaft Silber. Die 25-Jährige ist als Sportsoldatin bei der Bundeswehr unter Vertrag. Als Randsportart ist Bogenschießen kaum sponsorentauglich. Mit zehn Jahren fing Anja Hitzler an, Pfeile auf eine Scheibe zu schießen. Das war in ihrem Heimatort Welzheim in Schwaben. Beim Training sind es 300 Pfeilschüsse jeden Tag. Sie hat immer noch nicht genug.

Die Kleinste

Nora Subschinskis Disziplin ist der freie Fall, auch als Turmspringen bekannt. Subschinski wurde 1988 in Berlin geboren und wuchs bis zur Gesamthöhe von 1,58 Meter heran. Erst schien ihr Turnen der richtige Sport für ihre Figur, aber die Siege blieben aus, also wechselte sie zum Springen. Ihr Trainer lobt vor allem ihre Risikobereitschaft. In der knappen Freizeit schaut Nora Formel 1. Bei den Europameisterschaften 2006 und 2008 landete sie beim Synchronspringen vom Turm jeweils auf dem ersten Platz, zusammen mit Partnerin Annett Gramm. Die Bundeswehr, ihr Arbeitgeber, hat sie zur Unteroffizierin ernannt.

Der Längste

Na klar, ein Basketballer: Patrick Femerling, Center-Spieler von Alba Berlin und Rekord-Nationalspieler. Bei 2,15 Meter dürfte er in China nicht verloren gehen. Mit 33 Jahren ist er einer der Ältesten im Aufgebot. Der gebürtige Hamburger bezeichnet sich als Wahlberliner, hat aber auch schon einige Jahre in den USA, Griechenland und Spanien verbracht. Die deutschen Basketballer haben sich erst am vergangenen Wochenende das Ticket nach Peking gesichert.

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