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Knut

© ddp

Berliner Zoo: Fete mit Fisch

Knut, Berlins Eisbär Nummer eins, wurde am Sonnabend immerhin schon drei – natürlich feierten ihn seine Fans. Einige reisten dafür sogar von weit her an.

Rote Rosen sind Zeichen größter Zuneigung, und es ist egal, ob sie einem Menschen gilt oder einem Eisbären wie Knut – an seinem Gehege wurde das am Sonnabend wieder bewiesen. Seine Verehrer – doch es sind wohl eher Verehrerinnen, dazu gesetzten Alters – hatten ihre Blumengrüße mitunter mit einer Drei geschmückt, die Zahl tauchte auch auf niedergelegten Fotos mit Glückwünschen immer wieder auf: „Drei Jahre Eisbär Knut – das tut gut“ oder „III ans“ und „Happy birthday, Knut“ – der Bär als internationaler Star.

Ob an diesem Tag ein verstärkter Zustrom zu Knut zu registrieren sei? Der Mann am Zooeingang hatte über die Frage des nachmittäglichen Besuchers nur kurz gelacht und das Selbstverständliche bestätigt: „Auf jeden Fall!“ Hunderte waren bis dahin schon zu Knut gepilgert. Die Frau am Verkaufsstand mit ihrem eisbärigen Devotionalienhandel hatte besonders regen Andrang zwischen 11 und 14 Uhr registriert, aber auch rund eine Stunde danach umstanden zwischen 50 und 100 Knut-Begeisterte die Felsenlandschaft, wo sich das Geburtstagskind und Gefährtin Gianna tummelten, übrigens leicht zu unterscheiden: Knut wälzt sich nun mal allzu gerne im Dreck. Die Geburtstagstorte war da längst verschlungen, ein Arrangement aus Eis, Obst und Gemüse, dazu drei gefrorene Makrelen als Kerzenersatz, schließlich Brot in Form einer Drei und als Spielzeug ein Jutesack, ebenfalls mit der magischen Zahl bestickt. Auch Besucherinnen hatten teilweise Geburtagsplätzchen dabei, reichten sie sich aber lieber gegenseitig: Füttern verboten!

Ein besonderer Tag, kein Zweifel. Besonders etwa für Rita Mehr, Berlinerin in fortgeschrittenem Alter und Stammgast bei Knut, den sie wieder und wieder fotografiert hat. Und ausgerechnet an seinem dritten Geburtstag war ein von ihr beim „Berliner Fenster“ der U-Bahn eingesandtes Bärenfoto wieder und wieder gesendet worden. Andere kamen von weit her, Ralph Morton aus Oxford etwa, der die Wende als Mitarbeiter der britischen Botschaft in Ost-Berlin erlebte und noch immer oft in der Stadt ist, gern auch bei Knut, wie sein Eisbärenschlips, der Eisbärensticker, die zwei Minibären im Mantelausschnitt und der handliche Bär in der Tragetüte bewiesen. Sabine Poirier dagegen aus Caen in der Normandie kam eigens in Knuts Stadt, das hält sie immer so zu seinem Geburtstag. Auch ihre Bärenliebe war leicht zu erkennen: Auf dem Kopf trug sie als Mütze einen Eisbärenkopf.

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