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Dice: Tanzen unter Strom

Im stillgelegten Umspannwerk in Mitte eröffnet am Freitag das Dice. Eine Million Euro hat der Chef investiert.

Die Füße werden bereits kribbeln, noch ehe man den ersten Schritt in den Club gesetzt hat. Das liegt nicht etwa an den Technobässen, sondern an der S-Bahn, die gleich neben dem „Dice“ an der Voltairestraße, direkt hinter dem Einkaufszentrum „Alexa“ vorbeirattert. In dem von außen mit buntem Graffiti besprühten Bau – ein stillgelegtes Umspannwerk – hat sich Betreiber Isan Oral,37, eingemietet. Heute Abend feiert er die Eröffnung. Zum Einstand werden bekannte DJs wie Ian Pooley und Barbara Preisinger auflegen.

Dass der Club eines Tages tatsächlich öffnet, daran hatten viele ihre Zweifel.Ursprünglich sollten im Dice bereits seit Februar Partys gefeiert werden. Doch dann machte ein Rohrbruch die Planung des Betreibers zunichte. Seither musste er immer wieder nachbessern, auch weil die Behörden strenge Auflagen erteilten. Insgesamt eine Million Euro hat Isan Oral in den Laden investiert. Viel Wert legte er auf eine ordentliche Musikanlage, denn im Dice soll kein schmaler Frickelsound aus den Boxen kommen. Das Innere ist sehr puristisch: Den kargen Wänden wurde ein grauer Anstrich gegönnt, von der Decke hängen Neonlichtwürfel. Das 1200 Quadratmeter große Erdgeschoss ist in zwei separate Tanzflächen aufgeteilt. Im Hauptraum, unter einem stillgelegten Stromtransformator, befindet sich eine frei stehende Bar.

Dass sich der Betreiber so viel Mühe mit den Details gibt, liegt vermutlich daran, dass er in der sogenannten Szene einen schweren Stand hat. Vor vier Jahren eröffnete Isan Oral mit einem Geschäftspartner das „Bangaluu“ an der Invalidenstraße. Der Club und seine Macher wurden oft als blasiert und arrogant belächelt. Vor anderthalb Jahren stieg Oral aus – im Streit. Das Bangaluu wurde vor Kurzem geschlossen.

Isan Oral hat offenbar aus seinen früheren Fehlern gelernt. Er gibt sich diesmal bescheidener – und will deshalb im Vorfeld auch keine Interviews geben. Aus seinem Umfeld ist zu erfahren, dass er sich mit dem Dice noch viel vorgenommen hat. Im ersten Stock des Gebäudes soll eine Konzerthalle entstehen, das Dachgeschoss soll zur Terrasse ausgebaut werden. Nana Heymann

Voltairestraße 5, Mitte. Freitags und samstags ab 0 Uhr, Eintritt 10 Euro

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