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Stadtleben: Eine Kampagne mit vielen Gesichtern

Seit Tagen sieht man sie überall auf Plakaten. Die 18 Berliner, die als Botschafter der „Be Berlin“-Kampagne mit ihren Namen und Gesichtern für ihre Stadt werben.

Seit Tagen sieht man sie überall auf Plakaten. Die 18 Berliner, die als Botschafter der „Be Berlin“-Kampagne mit ihren Namen und Gesichtern für ihre Stadt werben. Der Herr mit Schnäuzer, das kleine Mädchen, der junge Mann im Kapuzenpulli. Am Freitag haben sie sich getroffen, vor einem frisch entrollten Riesenplakat an der Fassade eines leer stehenden Hauses an der Karl-Liebknecht- Straße Ecke Wadzeckstraße. Und sie erzählen, was sie besonders, was sie zu Botschaftern macht.

Zum Beispiel Erich John. Er hat die Weltzeituhr erbaut, deshalb posiert er auf seinem Plakat vor der Uhr. Der 76-Jährige kam 1953 nach Berlin, studierte an der Kunsthochschule Weißensee und wurde dort auch Professor. Er erinnert sich: „Ich gewann 1968 den Wettbewerb und sagte, ich mache das nur, wenn ich eine Sondergenehmigung für Material bekomme und Feierabendbrigaden einsetzen kann.“ Er setzte sich durch, nach neun Monaten war die Uhr fertig.

Feierabend gibt es für Jennifer Becker eher selten. Die 41-Jährige – auf ihrem Plakat trägt sie einen roten Mantel – hat sich selbstständig gemacht, zehn Mal im Jahr gibt sie das „Kunst Magazin Berlin“ heraus. 2003 kam sie aus Bremen hierher, „weil Berlin groß und großartig ist, es gibt hunderttausende verschiedene, offene und ehrliche Menschen, viele wollen etwas bewegen und machen.“

Philipp Berief ist einer von ihnen. Er stellt in Kooperation mit den Kreuzberger Mosaikwerkstätten und der Traditionsfirma India-Dreusicke aus Marienfelde Ausstechformen des Brandenburger Tores her, die im KaDeWe zu kaufen sind. Klar, dass er auf seinem Plakat vor dem Tor steht. „Ich finde es witzig, dass mein Gesicht überall hängt. Aber die tiefere Bedeutung ist doch, dass jeder auf diesen Plakate erscheinen könnte. Wir alle sind Berlin.“Udo Badelt

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