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Film: Gegen die Wand

Heute Abend werden Kurzfilme am Alex gezeigt – an den Fassaden der Gebäude.

Wenn es dunkel wird in Berlin, dann werden sie aktiv. Unbekannte Straßenzüge nimmt die siebenköpfige Gruppe genauso gerne ein wie belebte Plätze. Kaum eine Hauswand ist vor ihnen sicher. Die Hamburger Gruppe heißt „A Wall Is A Screen“ – und wie der Name der Truppe, so ihr Motto: Hausfassaden und andere Oberflächen verwandeln sie zu später Stunde in Kinoleinwände.

Die vier Frauen und drei Männer im Alter von 28 bis 53 Jahren haben das mobile Kino neu entdeckt. Mit ihren Aktionen wollen sie raus aus den Kinosälen, hin zu ungewöhnlichen Orten, sagt Kerstin Budde, ein Mitglied der Gruppe. Das Resultat ist eine Mischung aus Stadtrundgang und Filmnacht. „Passend zur Stadt und zum Gebäude zeigen wir dann einen Kurzfilm, auch um Interesse für dieses Genre zu wecken.“

In Berlin sind „A Wall Is A Screen“ heute Abend wieder unterwegs. Im Rahmen der Vorstellung der DVD-Neuerscheinung „Kurz in Berlin“ von Interfilm. „Endlich gibt es eine DVD mit Kurzfilmen über unsere Hauptstadt“, sagt Interfilm-Pressesprecher Matthias Groll. Um dafür ein wenig die Werbetrommel zu rühren, zeigen die Hamburger Hauswand-Cineasten unter anderem Filme der DVD am Alexanderplatz. Dazu werden die kurzen Beiträge an die Wände ausgewählter Häuser projiziert. Insgesamt gibt es fünf Stationen. Jeder Passant, der vorbeikommt, kann so Zuschauer sein. Während der kurzen Ortswechsel werden zudem die Filmemacher Rede und Antwort stehen.

Neben diesem zweiten Auftritt in Berlin ist „A Wall Is A Screen“ mittlerweile in vielen deutschen Städten unterwegs und ist auch international. „Demnächst geht’s nach Manchester, dann in die Schweiz und nach Tschechien. Im nächsten Jahr wollen wir den Osten erobern, Litauen vielleicht“, sagt Budde.

Vor fünf Jahren war an solche Erfolge noch nicht zu denken. Peter Stein, Antje Haubenreisser und Kerstin Budde waren jahrelang für die Technische Leitung des Hamburger Kurzfilmfestivals zuständig. Dann wollten sie mal was Eigenes machen. „Zu dritt haben wir nach etwas gesucht, das wenig kostet und auch außerhalb von Hamburg realisierbar ist, außerdem sollte es die Leute begeistern“, erzählt Budde. Im Mai 2007 gab es den ersten Auftritt in Hamburg. Mittlerweile zähle die dortige Fangemeinde über 800 Leute – morgen Abend könnten in Berlin noch ein paar hinzukommen. bki

Die Filmnacht dauert circa 70 Minuten, los geht’s um 21 Uhr am Brunnen auf dem Alexanderplatz, der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter: www.interfilm.de.

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