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Das Yaam am Spreeufer gegenüber dem Ostbahnhof.

© dpa

Friedrichshain: Senat setzt sich für Kulturclub Yaam ein

Der Jugend- und Kulturclub Yaam kämpft um seine Zukunft. Nun erhält er Unterstützung von zwei Senatoren. Nußbaum schlägt ein Landesgrundstück als Ersatz vor und Müller wirbt um einen längeren Verbleib am Ostbahnhof.

Es gibt Hoffnung für den Jugend- und Kulturclub Yaam. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) würde dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg eine landeseigene Fläche als Ersatzstandort abtreten. Dies sagte Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne); ein Sprecher der Finanzverwaltung bestätigte dies. Vorher müsse aber nach einer Fläche in Bezirkseigentum gesucht werden.

Bei dem Landesgrundstück würde es sich um ein Areal handeln, das der Bezirk einst dem Liegenschaftsfonds übertragen hatte. Es müsste dann rückübertragen werden. „Wir werden diese Liegenschaften angucken und analysieren“, sagte Schulz. Laut Finanzverwaltung handelt es sich um etwa 70 Flächen, von denen einige bereits bebaut oder für Wohnungsbau vorgesehen sind. Welche Kosten auf den Bezirk zukämen, müsste laut Schulz noch geklärt werden, aber „dass wir so eine Tür geöffnet bekommen, ist bemerkenswert“. Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) will offenbar in einem Brief an die spanische Immobilienfirma Urnova für einen Verbleib des Yaam auf dem Grundstück am Ostbahnhof werben, bis dort gebaut wird. Bei der Kündigung Anfang des Monats wurde eine 60-Tagesfrist bis zur Räumung gesetzt. Laut einem Berliner Anwalt, der Urnova vertritt, wurde ein solches Schreiben angekündigt. Es gebe „rege Aktivität auf Senatsseite“. Die Bestätigung der Verwaltung fehlte bis Redaktionsschluss.

Das Yaam hat fast 20 000 Unterschriften gesammelt, sagt Betreiber Ortwin Rau. Sie sollen dem Regierenden Bürgermeister übergeben werden. Kommende Woche besichtigt Rau eine Fläche auf dem Tempelhofer Feld. Dort wäre nur eine Zwischennutzung möglich, was die Betreiber ablehnen.

Für den Wunsch des Yaam, auf ein Areal der landeseigenen Behala zu ziehen, sieht es laut Schulz „schlecht aus“. Die Behala besitzt westlich der Elsenbrücke drei Grundstücke und verhandelt laut Geschäftsführer Peter Stäblein mit Interessenten. Vom Interesse des Yaam wisse er nichts; es bräuchte dafür auch einen Auftrag des Landes. Am Dienstag, 18 Uhr, informiert Rau im Yaam, Stralauer Platz 35 in Friedrichshain, über den aktuellen Stand.

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