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© dpa

Gala: Im Dienst der Menschenwürde

Mit einer Million Euro ist es eine der höchstdotierten Ehrungen: der Preis der Roland-Berger-Stiftung für Menschenwürde. Am Montag wurde er erstmals in Berlin verliehen.

Sein Motto hat Unternehmensberater Roland Berger in den USA gefunden: Lernen, verdienen, zurückgeben. Auf Englisch klingt das noch besser: „You learn, you earn, and then you return.“ Immerhin 50 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen hat der braungebrannte 70-Jährige mit der flotten silbernen Schläfenlocke in die nach ihm benannte Stiftung überführt. Zu verdanken sei das dem Verzicht seiner Frau und seiner beiden Söhne, betont er.

Einmal im Jahr will die Stiftung künftig den mit einer Million Euro dotierten „Roland-Berger-Preis für Menschenwürde“ verleihen, um auf die häufige Verletzung von Menschenrechten weltweit aufmerksam zu machen. Gestern Abend fand die erste glanzvolle Preisverleihung in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler im Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt. „Die Menschenwürde hat keinen Preis. Aber Menschen, die sich für sie einsetzen, können sehr wohl ausgezeichnet werden“, sagte Köhler.

Als erste Preisträgerin hatte das Vergabekomitee, dem unter anderem die Friedensnobelpreisträger Kofi Annan und Muhammed Yunus sowie Ex-Außenminister Joschka Fischer angehören, die Kambodschanerin Somaly Mam ausersehen. Sie kennt sexuelle Sklaverei und Misshandlung aus eigener Erfahrung und schaffte es, dem Elend der Bordelle zu entkommen. Darüber schrieb sie ein Buch, „Das Schweigen der Unschuld“, in dem sie beschreibt, wie sie und viele andere Mädchen gefügig gemacht wurden. Vor zwölf Jahren gründete sie mit ihrem damaligen Ehemann Pierre Legros die Organisation „Handeln für Frauen in Not“, später wirkte sie in zahlreichen Organisationen mit. „Ich kann diesen Kampf nicht allein führen“, sagt sie. „All denen, die mithelfen, so etwas Wichtiges zu verändern, werde ich für immer dankbar sein.“

Rund 350 Gäste kamen zu der Verleihung, darunter Sabine Christiansen, Maybrit Illner und René Obermann, Joschka Fischer und Minu Barati, Florian Langenscheidt und Peter Raue.

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