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Goya-Party: Brücken in die Zukunft

Kinder und Jugendliche feierten gestern im Goya am Nollendorfplatz eine Party der wahren Helden, eine echte Erfolgsstory und ein doppeltes Jubiläum.

Florian Langenscheidt, der Verleger, Autor und Philanthrop, hat vor 15 Jahren mit 32 Mitstreitern den Verein „Children for a better World“ aus der Taufe gehoben, der unter dem Leitgedanken „Mit Kindern. Für Kinder!“ soziale Projekte in der ganzen Welt fördert. Vor zehn Jahren initiierte er den Wettbewerb „Jugend hilft!“ , mit dem soziales Engagement von Kindern und Jugendlichen gefördert wird. „Kinder sind Brücken in die Zukunft“, erklärt der Vater von fünf Kindern seine Motivation. Die Sorge um Kinder müsse sehr stark auch in privater Hand sein.

Seit 1999 haben sich rund 70 000 Kinder und Jugendliche an dem Wettbewerb beteiligt. Auch in diesem Jahr zeigten die acht Siegerprojekte, mit wie viel Einsatz und Kreativität Kinder und Jugendliche anderen helfen. Das faszinierte auch prominente Laudatoren, wie Oscar-Gewinnerin Caroline Link, Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg, Olympiasiegerin Lena Schöneborn und Moderatorin Sabine Christiansen, die den Abend „besser als jede Oscarverleihung“ fand.

Aus ganz Deutschland kamen die Sieger im Goya zusammen. Die Koblenzer Schülerinnen Marie und Sophie haben ein Navigationssystem speziell für Rollstuhlfahrer geschaffen. Schülerinnen aus Borken putzen Schuhe für Kinder ohne Schuhe. Jugendliche aus Dresden organisieren für bedürftige Kinder in Rumänien Ferienlager. Hannoveraner Waldorfschüler arbeiten an einem Ferienzentrum für Straßenkinder auf einer estnischen Insel. Sie sammeln Geld und bauen selber mit. Schüler aus Bad Doberan unterstützen als „Integrationslotsen“ Migranten und übernehmen Sprachpartnerschaften, um die Deutschkenntnisse zu verbessern.

„Lauf für ein Leben“ heißt die Idee von bayerischen Schülern, die mit Sponsoren Kilometergelder vereinbaren, die nach dem Lauf gespendet werden. Die erlaufenen Gelder gehen an rund 50 Indiogemeinschaften in Ecuador. In Wiesbaden entwickelten Oberstufenschülerinnen das Projekt „Crossing the Bridge“, das Kindern aus sozial schwachen Familien helfen soll, Abitur zu machen. Jugendliche aus ganz Deutschland schlossen sich über eine Internet-Plattform zusammen, um mit Spenden und ihrer Arbeitskraft am Bau eines Kindergartens in einem Township in Kapstadt mitzuwirken. Schirmherrin Eva-Luise Köhler hat die Preisträger heute ins Schloss Bellevue eingeladen. Dazu wird auch der 89-jährige Erfinder Artur Fischer erwartet, der mit einer großherzigen Spende „Jugend hilft“ in den nächsten fünf Jahren finanziert.

Eindrucksvoll sind auch die Erfolge, die „Children for a better World“ feiern konnte. Mit rund 15 Millionen Euro wurden 1238 Projekte gefördert, darunter Schulen in Vietnam und Bulgarien. In Deutschland wurden Mahlzeiten für täglich rund 3000 Kinder finanziert. Seit 2004 konnten eine Million Mahlzeiten für bedürftige Kinder finanziert werden.

Für Florian Langenscheidt, der erst vor einer Woche von München in die historische Langenscheidt-Villa am Wannsee gezogen ist, war das Jubiläum ein glücklicher Auftakt seiner Ära Berlin. Elisabeth Binder

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