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Irmgard Wirth gehörte zu den Gründern des Berlin Museums und dessen erste Direktorin.

© Stadtmuseum Berlin

Gründungsdirektorin des Berlin Museums: Gedenktafel für Irmgarth Wirth

In der Knesebeckstraße erinnert eine neue Gedenktafel an Irmgard Wirth, die erste Leiterin des früheren Berlin-Museums.

Die „Weißbierstube“ im Berlin-Museum ist wie so vieles aus dem alten West-Berlin längst Geschichte. Nur wenige erinnern sich noch an das Lokal im ehemaligen Kammergericht in der Kreuzberger Lindenstraße, das heute vom Jüdischen Museum genutzt wird. Einst war es geradezu legendär, und selbst Klaus Schütz, ehemaliger Regierender Bürgermeister führte zu Amtszeiten ganz gerne dorthin aus, so auch Bundeskanzler Helmut Schmidt.

Jetzt wurde der alten Restauration noch einmal kurz gedacht, in der Laudatio auf Irmgard Wirth, neben anderen Personen Gründerin des Hauses – und dann auch seine erste Direktorin. Sicher war die von ihr erfundene Weißbierstube nur ein kleines Nebenprodukt ihrer Aufbauarbeit, aber doch ein gelungener Versuch, das Publikum nicht nur über die stadthistorische Sammlung ans Haus zu binden.

Seit wenigen Tagen erinnert eine Gedenktafel in der Knesebeckstraße 68/69 in Charlottenburg an Irmgard Wirth, angebracht auf Initiative des Stadtmuseums, in dem das Berlin-Museum und das Märkische Museum nach der Wende zusammengefunden haben. In dem Haus war die Kunsthistorikerin 1915 geboren worden, dort hatte sie bis kurz vor ihrem Tod gelebt. Auslöser für die Gründung des Berlin-Museums war der Mauerbau, mit dem West-Berlin vom Märkischen Museum und seinen stadthistorischen Sammlungen abgeschnitten wurde. 1963 hatte Irmgard Wirth zu den Gründern des Vereins der Freunde und Förderer des Berlin-Museums gehört – wie übrigens auch Edwin Redslob, 1945 Mitbegründer des Tagesspiegels. Das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht existente Museum sollte „in Analogie zur wissenschaftlichen Autonomie der Freien Universität die unvoreingenommene Darstellung von Kultur und Geschichte Berlins“ bezwecken, wie Dominik Bartmann, Ausstellungsdirektor des Stadtmuseums, es in seiner Laudatio beschrieb.

Der „unermüdlichen Beharrlichkeit“ Irmgard Wirths sei es zu verdanken gewesen, dass das Museum trotz Finanznot rasch eine vielfältige Sammlung aufbauen konnte. Aus einer Ausstellung, die Irmgard Wirth 1971 zum 300-jährigen Bestehen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin realisiert hatte, entstand beispielsweise der Grundstock zur Jüdischen Abteilung, die Ende der 90er Jahre als Jüdisches Museum selbstständig wurde.

Bis 1980 hatte Irmgard Wirth das Berlin-Museum geleitet. Im Sommer 2012 war sie gestorben.

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