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Hitzewelle Berlin

© dpa

Hitzewelle: Berlin verpasst Hitzerekord

Mit Temperaturen von 37,6 Grad Celsius hat Berlin den bisher heißesten Tag des Jahres erlebt. Der Wärmerekord von 1959 wurde jedoch nicht erreicht.

Vor 48 Jahren maßen die Meteorologen der Freien Universität (FU) an einem 11. Juli glühende 37,8 Grad. Für diesen Dienstag rechnen Wetterexperten mit Temperaturen zwischen 28 und 32 Grad - und mit Regen und Gewittern. Die Saharaluft werde von subtropischer Meeresluft abgelöst, teilte der Wetterdienst Meteomedia mit.

Doch auch die 36,4 Grad reichten am Montag, um die Hauptstadt schwer ins Schwitzen zu bringen. Die Straßen der City West wirkten am Mittag wie ausgestorben, viele Baustellen waren verwaist. Die Eis-Auswahl in den Supermärkten schrumpfte rapide dahin.

Am Nachmittag stiegen mit hohen Temperaturen auch die Ozonwerte an. Die FU-Meteorologen rieten empfindlichen Menschen, körperlichen Stress im Freien möglichst zu vermeiden. Zu viel Ozon in der Luft kann unter anderem zu starken Kopfschmerzen führen.

Luftige Plätzchen auf Berliner Dächern

Die Berliner haben bei der extremen Hitze bereits eine Alternative zu den traditionellen Strandbars entdeckt: Die Dachterrasse. Hotels wie das "Park Inn" am Alexanderplatz oder das "Hotel de Rome" am Bebelplatz servieren ihren Gästen kalte Drinks mit Panoramablick in luftiger - und etwas kühlerer - Höhe. Das Hostel "Baxpax" hat für seine Gäste sogar ein Planschbecken auf dem Dach aufgebaut.

Ein wenig Vorsicht ist dagegen Berlin-Touristen am Holocaust-Mahnmal zu empfehlen. Die 2700 Betonquader können sich stark aufheizen und sind als Sitzgelegenheit zur Zeit nicht zu empfehlen.

Die Bahn macht

Dachterasse Elle-Party
Blick über Berlin. Die Elle-Party fand auf der Dachterrasse des Hotel de Rome statt. -

© ddp

sich trotz der Hitze keine Sorgen um ihre Schienen. Obwohl sich die Gleise bei bei Temperaturen um 35 Grad auf 60 bis 70 Grad aufheizen können, sei das technisch kein Problem, sagte ein Sprecher. Lediglich Instandsetzungsarbeiten müssten verschoben werden, da die Arbeiter bei diesen Temperaturen Probleme mit dem erhitzten Metall bekommen würden. Im Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg gebe es bisher wegen der Hitze "keinerlei Einschränkungen", sagt Sprecher Burkhard Ahlert.

Berliner Bäderbetriebe mit hohen Einnahmen

Das sonnige Wochenende mit Temperaturen über 30 Grad Celsius hat den Berliner Bäderbetrieben (BBB) hohe Einnahmen beschert. Am ersten Ferienwochenende in Berlin und Brandenburg sei mit 262.000 Euro knapp die Hälfte des bisherigen Monatsumsatzes erzielt worden, sagte Klaus Lipinsky, Vorstandsvorsitzender der BBB. An den beiden Tagen habe es insgesamt 96.000 Besucher in die neun Stadtbäder und ins Strandbad Wannsee gezogen. Wegen des guten Wetters und der erwarteten hohen Besucherzahl würden vorerst bis Mittwoch die Öffnungszeiten der Badeanstalten um eine Stunde verlängert.

Bislang sei der Sommer für die Berliner Bäderbetriebe (BBB) eher "trübe" verlaufen. In nahezu allen Bereichen liege das Unternehmen hinter den Plänen zurück, sagte Lipinsky. Vor allem der Juli sei bislang "makaber" gewesen. Bis zum Beginn des Wochenendes waren nach Angaben der Bäderbetriebe lediglich zwölf Prozent der für den Monat erwarteten Besucher in die Berliner Schwimmhallen und Stadtbäder gekommen.

Die Wirtschaftspläne für den Sommer würden vor allem mit Hilfe des langfristigen Mittels der Meteorologen erstellt, sagte der Bäderchef. Wegen des trüben Wetters im Mai und Juni seien in diesem Zeitraum nur etwa 80 Prozent der geplanten Einnahmen und Besucherzahlen registriert worden. Daher habe der Vorstand in der vergangenen Woche beschlossen, vorläufig eine Haushaltssperre zu verhängen. Trotz der begrenzten Mittel suchen Lipinsky zufolge die Bäderbetriebe aber noch Schwimmmeister und -gehilfen. (mit dpa/ddp/AFP)

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