zum Hauptinhalt

Stadtleben: Hobby mit kleinem Haken

Abends leuchtet der Hauptbahnhof so schön – die ideale Kulisse, um nebenan im Humboldthafen ein paar Zandern und Barschen aufzulauern. So steht es zumindest im gerade herausgekommenen Ratgeber „Der Angelführer: Berlin“.

Abends leuchtet der Hauptbahnhof so schön – die ideale Kulisse, um nebenan im Humboldthafen ein paar Zandern und Barschen aufzulauern. So steht es zumindest im gerade herausgekommenen Ratgeber „Der Angelführer: Berlin“. Das Buch listet 200 Uferstellen im Stadtgebiet auf und verrät, wie man dort jeweils am erfolgreichsten seinem Hobby nachgeht. Für den Humboldthafen empfiehlt der Autor zum Beispiel Gummifische an Drei-Gramm-Bleiköpfen, weil das Wasser hier relativ flach ist. Auch interessant: An der Jannowitzbrücke angelt man am besten mit Ködern in der Farbe „Motor-Oil“. Trotzdem kann man die Fische, die man dort fängt, angeblich sogar essen. Für jede Uferstelle sind im Buch die genauen Koordinaten angegeben – plus Informationen über nahe gelegene Parkplätze oder Bushaltestellen. Auch vor möglichen Störfaktoren wie Lärm wird gewarnt. Und die vielen Fotos machen selbst Angelunkundigen Lust, die Stellen einmal aufzusuchen. Nur die Erklärtexte unter den Bildern schrecken ab: Die sind gespickt mit Anglerwitzen und verschrobenen Anspielungen. Und das Foto mit dem vergammelten Liegestuhl, den offenbar ein Angler vom Grund des Kupfergrabens gefischt hat, hätte man sich auch sparen können. sel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false