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Hoffest: Manege frei im Roten Rathaus

Der Regierende Bürgermeister Wowereit hatte geladen. Zum Hoffest kamen 4000 Gäste, die Band 17 Hippies und der Kinderzirkus Cabuwazi. Das Fest hat sich immer mehr zu einer Leistungsschau der Stadt entwickelt, die Kreativität weckt und fördert.

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Krawatten? Können sein, müssen aber nicht. Die Kleiderordnung war ziemlich locker beim Hoffest im Roten Rathaus am gestrigen Dienstag, sogar Walter Momper begnügte sich mit einem kurzärmeligen weißen Hemd. Ein formelleres Auftreten wäre an dem wunderschönen Sommerabend ja auch niemandem zuzumuten gewesen. Wie gut, dass der Herbst mit Papstbesuch und Wahl schon gut gefüllt ist und man das sonst im September übliche Fest, so erläuterte es der Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), in den Juni verlegt hat. In den beiden vergangenen Jahren war es stets kalt, im Vorjahr sogar nass gewesen.

Schon kurz vor der Eröffnung hatte sich im Innenhof eine kleine Menschentraube gebildet, Wowereit mit seiner Herausforderin Renate Künast von den Grünen, dazu der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel und Wowereits Lebensgefährte Jörn Kubicki. Man plauderte miteinander, stichelte wohl ein wenig, aber nicht zu sehr. „Also wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne im nächsten Jahr das Hoffest eröffnen“, ließ etwa Künast wissen. Auch SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles war gekommen, zudem der FPD-Landesvorsitzende Christoph Meyer, CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel und als Ehrengast der Gouverneur von Jakarta, Fauzi Bowo. Wirtschaftsenator Harald Wolf (Linke) war schon verreist, was Wowereit eine Spitze wert war: „Wenn ein Spitzenkandidat jetzt in Urlaub gehen kann – na, dann guten Erfolg.“

Zu dem vom Regierenden Bürgermeister und der Berlin Partner GmbH ausgerichteten Fest waren rund 4000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien in die Höfe des Berliner Rathauses geladen – und angesichts der Überfüllung am Abend waren sie wohl fast alle gekommen. „Kulturelle Vielfalt Berlins“ lautete das Motto, aber nicht, weil der Regierende Bürgermeister gleichzeitig auch Kultursenator ist. Es ging wie in der aktuellen Kampagne „beBerlininternational“ darum, die Bandbreite der Kulturen und Nationen zu zeigen, die Berlin seinen internationalen Charakter verleihen.

Das Hoffest hat sich immer mehr zu einer Leistungsschau der Stadt entwickelt, die Kreativität weckt und fördert. Diesmal waren unter anderem Künstler des Friedrichstadtpalastes, des Chamäleon, des BKA Theaters, des Wintergarten Varietés und des Rundfunkchors Berlin auf Auftritte auf den diversen Bühnen dabei.

Auch die 17 Hippies und DJane Leslie Nachmann vom Jazzradio, der Kinderchor der Deutschen Oper Berlin, die Komische Oper und der Circus Cabuwazi machten Lust auf immer mehr Kultur. Viele „Berlin Partner“-Unternehmen hatten zudem Stände vorbereitet, an denen die Potenziale der Stadt sichtbar werden sollten.

Es ist schon Tradition, dass spät am Abend der Sage Club zum Zuge kommt. Er hatte in den vergangenen Jahren den Ratskeller in eine Lounge-Landschaft verwandelt und auf hohem Niveau zum Tanzen animierte. So sollte es auch in diesem Jahr sein. Der Sage Club weckte immer wieder Begehrlichkeiten, einen solchen Ratshaus-Club im gesamten Jahr zu ermöglichen, offen für alle Clubgänger, die es an den Doormen vorbei schaffen.

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