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© Davids/Walterscheid

Hollywoodschauspieler in Berlin: Treffpunkt der Stars

Gleich drei Hollywoodschauspieler haben sich rund um den Potsdamer Platz einquartiert. Harrison Ford will Forscher sein, Emma Thompson eine Nanny. Und Matt Damon? Der redet heute.

Indiana Jones? Nein, um den geht es heute nicht. Aber die Frage nach einem neuen Abenteuer des Peitsche schwingenden Archäologen war unvermeidbar. Es hätte Harrison Ford sicherlich überrascht, wenn sie nicht gekommen wäre. Also akzeptiert er den Abstecher ins Action-Genre. Ja, George Lucas habe bereits eine Idee, und das sei ihm sehr recht: „Ich würde es lieben, noch einen Indiana-Jones-Film zu drehen – oder zwei.“

Aber um einen verlorenen Schatz oder einen Kristallschädel ging es nun mal nicht bei Fords gestrigem Interviewmarathon im Ritz-Carlton am Potsdamer Platz, vielmehr um „Morbus Pompe“, eine tödliche Krankheit, die so selten ist, das nur wenige ihren Namen kennen dürften. Ford hatte sich vor sechs Jahren zum ersten Mal ausführlich damit beschäftigt, als er das Buch über eine Familie mit zwei davon betroffenen Kindern las. Medikamente gab es für sie keine, doch der Vater sammelte Spenden, gründete eine Biotech-Firma, schaffte es, alle Schwierigkeiten zu überwinden, bis es das rettende Medikament gab.

Eine „Ausnahmesituation“, so heißt auch der Film. Den Vater John Crowley spielt Brendan Fraser, Harrison Ford dagegen den genialen, verbitterten und meist schlecht gelaunten Wissenschaftler Dr. Robert Stonehill – eine Rolle, für die es keine bestimmte Person als Vorlage gegeben habe, die vielmehr aus mehreren Leuten, mit denen Crowley zu tun hatte, zusammengesetzt sei, wie Ford erzählt. Auch Begegnungen mit Wissenschaftlern, die er bei der Vorbereitung auf die Rolle traf, flossen mit ein. Und er legte seinen Forscher schon deswegen besonders grummelig an, „weil sich so ein dramatischer Gegensatz zum Vater ergab“. Als einen Film mit einer Botschaft, als Kommentar zur aktuellen US-Debatte um Obamas Gesundheitsreform gar, möchte Ford den Film (Kinostart: 11. März) nicht sehen. Aber das Interesse an diesem Thema stimulieren, das könne er schon.

Während Ford im Ritz-Carlton noch Fragen am Fließband beantwortete und im nahen Sony-Center die Vorbereitungen liefen für die abendliche Kinopremiere des Sat.1-Zweiteilers „Die Grenze“, standen auch im Adlon am Pariser Platz die Journalisten Schlange. Hier stellte Emma Thompson ihren neuen Film „Nanny McPhee – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer“ vor, zu dem die britische Schauspielerin auch das Drehbuch schrieb (Kinostart: 1. April). Es ist die Geschichte einer zunächst wenig attraktiven Kinderfrau mit klaren Prinzipien, die es durch Magie schafft, wieder Ordnung in das Chaos einer alleinerziehenden Mutter zu bringen. Die Handlung spielt in Kriegszeiten, der Vater ist an der Front und die Mutter mit den quirligen Kindern allein auf ihrer Farm. „Wir erzählen aber keine Geschichte über den Krieg, sondern über Abwesenheit“, sagt Thompson. Nanny McPhee sei wie der Held eines klassischen Western, der in die Stadt kommt, für Ordnung sorgt und dann wieder verschwindet – „auch wenn McPhee mit Warzen und Riesenzahn natürlich längst nicht so schön ist wie Clint Eastwood“. Es habe lange gedauert, bis sie sich bei den Dreharbeiten nicht immer vor ihrem eigenen Spiegelbild erschreckt hätte, erzählt sie lachend. Nur eine Nacht bleibt Thompson in Berlin, begeistert vom Blick aus ihrem Hotelzimmer: „Ich sehe direkt auf das Brandenburger Tor – was für ein Schnappschuss.“

Ein weiterer Gast aus Hollywood landete am Mittag: Matt Damon, der heute über seinen Film „Green Zone“ spricht. Auch Ben Barnes ist da und gibt Interviews zu „Das Bildnis des Dorian Gray“. Berlin – Treffpunkt der Stars.

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