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© ddp

Ice Art: Neue Eiszeit neben der Eishalle

Geschmacksneutral: Für die Ausstellung „Ice Art“ haben Eisschnitzer das Brandenburger Tor aus Klareis geformt. Wer heimlich dran leckt, schmeckt – nichts.

Jetzt, da im Winter Frühling ist, die Polkappen schmelzen und Alpengletscher wegtauen, ist es wichtig, mal erleben zu dürfen, was eigentlich Winterzauber ist. So richtig mit Klirrekälte, Atemschwaden vorm Gesicht und glitzerndem Eis. Selbst wenn das Klareis in Thüringen hergestellt und zu Brandenburger Toren, Dinosauriern, Zwergen oder Pagoden verschnitzt ist. „Ice Art - Chinesische Eiskunst“ heißt die asiatische Winterhilfe, die ab heute als Ausstellung in einer auf minus drei Grad gekühlten Mehrzweckhalle vor der O2-World in Friedrichshain zu sehen ist.

Eisskulpturen sind ein echter Zungenbrecher. Doch Xin Li, der chinesische Gesandte, nimmt noch mal innerlich Anlauf und schafft es schließlich, das schwierige deutsche Wort auszusprechen. Er und Rolf Schütte, Protokollchef der Senatskanzlei, eröffneten am Donnerstag die Schau, in der 20 bis zu sechs Meter hohe, bunt beleuchtete Figuren zu sehen sind.

Die schockgefrostete Gruppe fliehender Hirsche hat der Maler, Steinmetz und Eishauer Li Ruilin, 46, geschnitzt. Mit der Motorsäge und Bildhauerwerkzeugen aus einem Rieseneisblock. „Ist kalt, aber macht Spaß“, grinst er. Ruilin und die anderen 17 sich selbst gerne lachend vor ihren Skulpturen fotografierenden Chinesen kommen aus Harbin, einer 9,5-Millionen-Stadt in Nordchina. Dort hat’s im Winter gerne mal 40 Grad Minus und zum Neujahrsfest schmücken Eislaternen die Gärten und Parks. Die sind der Ursprung der Eisschnitzertradition.

Hui, da rutschen ein paar Eisschnitzer mit Sinn für Schauwerte ihre selbst gebaute Eisrutsche herunter. Die Fotografen sind begeistert. „Niedlich“, ruft einer, „wie die sich noch freuen können!“ Kunststück, die haben eben nicht nur Feuerblumen und Kracher in China, sondern auch noch echten Winterzauber. gba

Ice Art, bis 19. Februar vor der O2-World, Mühlenstr. 12-30, täglich 10-22 Uhr, Eintritt: 10 Euro, erm. 6 Euro

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