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IFA-REVOLUTIONEN (3): Der Videotext – einst die schnelle Quelle

Er war immer da, wenn wir ihn brauchten. Egal ob man mit den neuesten Bundesliga-Ergebnissen prahlen wollte oder sich nur versichern, dass die Aktienkurse stetig weitersteigen – immer genügte ein kurzer Griff zur Fernbedienung.

Er war immer da, wenn wir ihn brauchten. Egal ob man mit den neuesten Bundesliga-Ergebnissen prahlen wollte oder sich nur versichern, dass die Aktienkurse stetig weitersteigen – immer genügte ein kurzer Griff zur Fernbedienung.

Bevor das Internet zur universalen Informationsquelle avancierte, war der Videotext für viele unverzichtbar. Er lieferte aktuelle Nachrichten über politische Umstürze oder kulturelle Ereignisse, hatte den Promi- Klatsch auf Abruf bereit und wusste über Schneehöhen oder Pegelstände Bescheid. Seine Stärke war und ist vor allem die schnelle Berichterstattung in Krisenzeiten, seine Macher bezeichnen ihn daher auch als „Krisenmedium“. Aus Furcht vor einer möglichen Dominanz des digitalen Texts, gründete der Bund der Deutschen Zeitungsverleger 1977 die „Bildschirmzeitung“. Doch als ernsthafter Konkurrent, der den Printprodukten massenhaft die Leser abjagen konnte, entpuppte sich der Videotext nicht.

Dagegen musste er selbst mit der Etablierung des Internets um seine Existenz bangen.

Oft wurde ihm vorgehalten, immer noch verpixelt wie die ersten Pacman-Spiele daherzukommen. Und ja, es stimmt vielleicht auch: Seit seiner Einführung 1977 hat sich sein Erscheinungsbild kaum verändert. Obwohl der Videotext noch nicht mal 30 Jahre alt ist, mutet er in der Medienlandschaft wie ein Fossil an. Doch die sind ja bekanntlich robust und langlebig.hip

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