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© dpa

ILA: Das wird luftig

Morgen öffnet die Internationale Luft- und Raumfahrt-Ausstellung für Privatbesucher. Was es in Schönefeld am Boden und am Himmel zu sehen gibt.

Der A 380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt. Aber so groß dann doch nicht. Bei den Menschenmassen, die den Airbus auf der diesjährigen ILA von innen sehen wollen, muss man sich vorher auf die Warteliste setzen lassen. Am besten gleich morgens, sobald man das Gelände betritt. Die Liste liegt im Pavillon unter dem Riesenflieger aus. Und der ist mit seinen acht Metern Rumpfhöhe nicht zu übersehen.

Ab morgen ist die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung für drei Tage für Privatbesucher geöffnet. 1000 Aussteller aus 40 Ländern sind vor Ort – da lohnt es sich, vorab darüber nachzudenken, was man bei seinem Besuch auf dem ILA-Gelände auf jeden Fall sehen will. Da sind einerseits die Flugshows, sie laufen jeden Tag von 10.30 Uhr bis 17 Uhr (siehe Kasten) – und andererseits die Themenhallen. In Sichtweite des A 380 stellt das diesjährige Partnerland Indien seine neuesten Modelle vor, die meisten scheinen eher fürs Bekriegen als fürs Linienfliegen gedacht. Nicht weit entfernt informiert der europäische Großkonzern EADS – hier kann man die Kampfjets sogar selbst fliegen, jedenfalls virtuell: Im Eurofighter-Simulator leuchten viele grüne Lampen, als Pilot sollte man die Augen aber vor allem auf die Leinwand vor sich richten, um die Landebahn nicht zu verfehlen. Zum Glück steht Claus Keppler neben einem. Er ist Eurofighter-Ausbilder und gibt Falschfliegern geduldig Tipps.

Wer an der Luftfahrt Gefallen findet, schaut sich anschließend am besten im Career-Center um. „Auf die ILA kommen eine Menge Leute, die Arbeit wollen“, sagt Bernd Habbel von Lufthansa Technik. Deswegen buhlen die Arbeitgeber hier um zukünftige Angestellte. Alleine Lufthansa Technik sucht dieses Jahr deutschlandweit 150 Ingenieure und 500 Facharbeiter. „Die Geschäfte laufen gut“, sagt Habbel.

Beim Betreten der Raumfahrthalle sollte man kurz innehalten. Damit sich die Augen an das Dunkel gewöhnen. Aus den Boxen kommt Klaviermusik, gleich am Eingang wartet ein Modell der Ariane-5-Trägerrakete. Etwas weiter steht die originalgetreue Nachbildung des neuen Forschungslabors für die ISS, Columbus genannt. Die ist sogar begehbar. Und in einer anderen Ecke steht ein Modell des „Crew Space Transportation Systems“, einer Raumkapsel, in der drei Personen durchs All manövrieren können. „Da oben ist es nicht ganz so luxuriös wie hier“, sagt ein Techniker und zeigt in die enge Kabine. Wie die Sardine in der Dose fühlt man sich schon beim Anblick des Inneren.

Weniger fortschrittlich, aber bei den Zuschauern mindestens genauso beliebt sind die Maschinen der Baureihe Douglas DC-3. Die Original-Rosinenbomber, die vor 60 Jahren bei der Luftbrücke eingesetzt wurden. Einige der damaligen Piloten sind auch hier, am Freitag von 12 bis 12.30 Uhr und am Sonnabend von 11.15 bis 12.15 Uhr beantworten sie Fragen. Und danach hetzt man schnell rüber zum A 380, man will ja seinen Wartelistentermin nicht verpassen. Bis man das Riesenflugzeug dann einmal komplett durchschritten hat, ist der ILA-Tag wahrscheinlich schon vorbei.

Matthias Jekosch

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