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Stadtleben: Jetzt geht die Party wieder los

In den alten Räumen des Far Out und des 90 Grad öffnen neue Clubs

„Big Eden“, „Far Out“, „90 Grad“ – die Glanzlichter des West-Berliner Nachtlebens strahlen schon lange nicht mehr wie früher. Anfang 2006 gab es die letzte Party in der Ku’damm-Disco, die den Namen des einstigen Besitzers Rolf Eden trägt. Nach mehreren Eigentümerwechseln stehen die Räume leer, aus Sanierung und Wiedereröffnung ist bislang nichts geworden.

Vom Ku’damm verschwunden ist auch das Far Out. Die Disco zog 2006 aus und gastiert seither an wechselnden Orten – derzeit zweimal wöchentlich im „Maxxim“ in der Joachimsthaler Straße. In die früheren Far-Out-Räume zieht neues Clubleben ein: Anfang März öffnet hier der „Club noir“, mit dem der Besitzer Adriano Hess „den „nächtlichen Ku’damm aus seinem Dornröschenschlaf wecken“ möchte. Hochwertiges Ambiente will Hess seinen Gästen bieten. So soll es eine VIP-Lounge geben, deren Gästen Tiefgaragenplätze zur Verfügung stehen. Trotzdem soll der Laden „weder abgehoben noch schickimicki“ sein. Vorbild waren für Hess Clubs wie das „Cielo“ in New York oder der „VIP Room“ in Saint Tropez. Teenager werden es am Eingang schwerer haben: Einlass soll ab 21 Jahren aufwärts sein. Die Betreiber wollen eine Zielgruppe ansprechen, die „weiß, wie man sich ungezwungen amüsieren und Spaß haben kann“. Mit dem Far Out wird der Club nichts zu tun haben – weder von der Einrichtung, noch von der Musik oder dem Barkonzept her. Doch zufällig entschied sich Adriano Hess nicht für diesen Ort: Er bezeichnet sich selbst als „Ku’damm-Kind“ und beschloss vor Jahren, als er einmal nicht am Türsteher des Far Out vorbeikam, später genau dort einen eigenen Club aufzumachen.

Unter neuer Flagge segelt künftig auch das 90 Grad. Der langjährige Betreiber Nils Heiliger hat den Club in der Schöneberger Dennewitzstraße 37 verpachtet. Den eingeführten Namen, den auch Hollywood-Größen wie Dustin Hoffman oder George Clooney nach ausgedehnten Besuchen buchstabieren konnten, behielt er allerdings für sich. Der neue Herr im winkelförmigen Haus David Offermann wagt nun unter dem Titel „Reich und Schön“ einen Neuanfang. Ganz unbekannt ist auch dieser Name nicht – „Reich und Schön“ hieß eine Partyreihe, die ihre Fans im Meistersaal in der Köthener Straße gefunden hatte. Offermann verspricht seiner Zielgruppe der 23- bis 35-Jährigen „dekadentes, stilvolles Feiern, ohne dabei arm zu werden“. Als eine „einfach schöne, entspannte Location mit guten Drinks zu vernünftigen Preisen, nicht Szene, nicht Glamour“, beschreibt Offermann seinen Club, in dem die Drinks deutlich billiger als früher sein sollen. Er hofft allerdings, dass viele ehemalige und an Glamour gewöhnte 90-Grad-Gänger in das „Reich und Schön“ kommen, in dem es für Stammgäste einen VIP-Bereich gibt. In den würde Offermann gern die Hollywood-Größen einladen, die im nächsten Monat zur Berlinale anreisen. Ein paar Anfragen gebe es bereits. Oriana zu Knyphausen

„Club noir“, Kurfürstendamm 156, Wilmersdorf, Eröffnung voraussichtlich am 6. März; „Reich und Schön“, Dennewitzstraße 37, Schöneberg, Pre-Opening heute um 22 Uhr, Grand Opening am 19. Januar 22 Uhr, Informationen: www.reichundschoenberlin.de

Oriana zu Knyphausen

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