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Stadtleben: Knut-Pate bezahlt mit Steuergeldern

Für Bundesumweltminister Gabriel appelliert seine Futter-Patenschaft für Eisbär Knut an die Folgen des Klimawandels. Die FPD dagegen sieht darin eine durchsichtige PR-Aktion, die den Bürger teuer zu stehen kommt.

Eisbär Knut ist jetzt Anlass für politischen Streit im Bundestag. So hat die FDP-Bundestagsabgeordnete Ulrike Flach die Patenschaft von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) kritisiert. „Das erste Jahr hat den Steuerzahler 11 900 Euro für das Futter gekostet, das ist eine ganz persönliche PR-Aktion auf Kosten des Steuerzahlers“, kritisiert Flach. „Ein ärgerliches Beispiel dafür, wie öffentliche Mittel falsch eingesetzt werden. Die Steuergelder sind im wahrsten Sinne des Wortes verfüttert worden.“ Gabriel hätte das Geld privat zahlen sollen, sagte Flach dem Tagesspiegel – sie ist gerade auf Umwelt-Dienstreise in Norwegen.

Knut-Fans erinnern sich noch daran, wie der Minister am Tag der ersten Vorstellung des noch winzigen Eisbären im März 2007 mit Gummistiefeln neben Pfleger Thomas Dörflein durchs Gehege tappste. Thomas Ziolko, Vorsitzender der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark und Zoo Berlin e.V., ist anderer Meinung als die Abgeordnete Ulrike Flach. „Wir begrüßen es, dass der Minister nicht nur symbolisch die Patenschaft übernommen hat, sondern sie auch praktisch umsetzt.“ Zudem habe Knut auch als Symboltier bei Klimakonferenzen dabei geholfen, politische Themen wie Erderwärmung und Polkappenschmelzen in der ganzen Welt populär zu machen. „Das wäre aber auch ohne Gabriels Patenschaft so gewesen, er ist auf einen fahrenden Zug aufgesprungen, um Publicity zu bekommen“, hält Flach dagegen.

Derweil freut sich der Zoo seit Jahren über prominente private Paten: Entertainer Jürgen von der Lippe beispielsweise zahlt für einen Lippenbären. Ex-Hertha-Kicker „Zecke“ Neuendorf fördert einen Seebären, und Udo Walz ist Patenonkel für Pinguine. kög

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