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Stadtleben: Krönung statt Dröhnung: Tresor-Chef eröffnet Waldcafé

Club-Betreiber Dimitri Hegemann verdient sein Geld mit Technomusik, doch privat bevorzugt er Stille und Abgeschiedenheit. Man kann es ihm also nicht verübeln, dass er nach der Wiedereröffnung des Tresors im Mai nun sein neuestes Projekt im Grünen realisiert: Im Grunewald, zwischen der Krummen Lanke und dem Naturschutzgebiet Riemeisterfenn, eröffnet der 51-Jährige heute um 15 Uhr das Café „Waldhaus Ostermann“.

Club-Betreiber Dimitri Hegemann verdient sein Geld mit Technomusik, doch privat bevorzugt er Stille und Abgeschiedenheit. Man kann es ihm also nicht verübeln, dass er nach der Wiedereröffnung des Tresors im Mai nun sein neuestes Projekt im Grünen realisiert: Im Grunewald, zwischen der Krummen Lanke und dem Naturschutzgebiet Riemeisterfenn, eröffnet der 51-Jährige heute um 15 Uhr das Café „Waldhaus Ostermann“.

Das Lokal ist idyllisch gelegen. Nur ein schmaler Weg führt zu dem zweigeschossigen Gebäude, das früher ein Wasserwerk war. „Das soll kein Szenetreff werden“, sagt Hegemann. Vor sechs Jahren wurde er auf das Objekt aufmerksam, beim Ausbau musste er strenge Natur- und Denkmalschutzvorgaben einhalten. So verlangten die Behörden, dass „der Waldfrieden gewährleistet“ bleibt. Außerdem durfte die 50er-Jahre-Architektur nicht verändert werden.

Das Neugestalten von Industrieruinen ist für Hegemann offenbar eine Herausforderung – der Tresor befindet sich in einem stillgelegten Heizkraftwerk an der Köpenicker Straße in Mitte. Damit Partygänger dort feiern können, mussten umfangreiche Sicherungsvorkehrungen getroffen werden. Hegemanns Enthusiasmus begründet sich mit Idealismus. „Ich möchte Dinge anschieben, bei denen es nicht allein um die Quote geht.“

Leisten kann er sich das. Ihm gehören Restaurants wie das „Schwarzenraben“ in Mitte oder die „Markthalle“ in Kreuzberg, beide laufen gut. Projekte wie die zwei Kraftwerke sind für ihn eine Spielwiese zum Austoben – Hegemann will vom Verfall bedrohte Ruinen erhalten. Das ehemalige Wasserwerk Riemeisterfenn hat er in eine kleine Oase der Stille verwandelt. Unwahrscheinlich ist jedoch, dass nach einer langen Clubnacht auch Technofans kommen werden. Vor dem Gebäude gibt es keinen Parkplatz, Autos müssen die Besucher entweder an der Onkel-Tom-Straße oder dem Quermatenweg abstellen. Der Fußmarsch lohnt sich aber allemal. hey

Das „Waldhaus Ostermann“ ist künftig täglich ab 12 Uhr geöffnet. Das Lokal befindet sich in der Onkel-Tom-Straße 200, Telefonnummer 886 694 68.

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