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Künstlerische Grüße: Familie Mandela malt fürs Mauerfall-Jubiläum

Kinder und Enkel des südafrikanischen Helden Nelson Mandela senden einen künstlerischen Gruß nach Berlin. Zwei 2,5 Meter hohe, bemalte Dominosteine sind auf dem Weg vom südafrikanischen Johannesburg in die Hauptstadt.

Sie sind ein Geschenk der Familie von Nationalheld Nelson Mandela und werden am 9.November zwei von 1000 solcher Steine sein, die erst entlang der ehemaligen Grenze aufgestellt und dann fallen werden, um am Brandenburger Tor ein Feuerwerk auszulösen.

Weil Mandelas gesamte Familie mit dem Fall der Mauer Frieden, Liebe und Verständigung verbindet, habe sie das auch zum Thema ihres Kunstwerks gemacht: „Deutschland hatte viele Jahre eine sichtbare Mauer, wir in Südafrika hatten eine unsichtbare. Das ist es, was unsere beiden Länder verbindet“, sagte Kweku Mandela, einer von Mandelas Enkeln dem Tagesspiegel. Ihr Geschenk solle ein Ausdruck des Teilens sein, sagt Mandelas Tochter Zindzi. „Wir wissen, was Deutschland erlebt hat und wo es heute 20 Jahre nach seinem Transformationsprozess steht.“ Auch sie hätten eine Wende mit vielen Schwierigkeiten erfahren und Südafrikas Bevölkerung sei noch immer auf der Suche nach ihrer Einheit.

Fünf Stunden hat die Familie vergangene Woche an den acht Leinwandseiten gearbeitet. „Es war ein Riesenspaß, bei dem unsere große Familie wieder einmal zusammen kam“, sagte Zindzi Mandela und verriet, dass nicht jeder von ihnen vorher schon einmal mit Paintbrush-Farben gearbeitet habe. „Um es spannend zu machen, haben wir verabredet, dass jeder von uns die Idee für sein Bild bis zu unserem Treffen geheimhält.“ Zindzi Mandela hat eine Frau mit vielen Locken gemalt. „Sie steht für mein Verständnis von Kultur und Identität.“ Und wer genau hinschaue, der finde auch einen Fußball im Bild. „In unserer Familie gibt es viele Fußballfans und nächstes Jahr ist die WM schließlich bei uns.“

Pumla, die 15-jährige Urenkelin Mandelas, hat lieber mit großen Worten und Zeichen jongliert: „Geschichte, Liebe und Frieden“ prangt in bunter Schrift auf ihrem Stück Leinwand. „Diese Worte verbinde ich auch mit meinem Urgroßvater.“ Nelson Mandela war wenige Monate nach dem Fall der Mauer aus seiner 27 Jahre dauernden Apartheid-Haft in Südafrika freigekommen. Das 20. Jubiläum in Deutschland steht nicht nur deswegen in enger Verbindung zu Südafrika. Das Ende des Kalten Krieges hatte nicht nur den Mauerfall eingeleitet, sondern später auch die Wende im Kapstaat und damit das Ende der staatlich verordneten Rassentrennung.

Gestern haben die Mandela-Familie und viele emsige Helfer der Mandela-Stiftung die Dominos in eine riesige Holzkiste verpackt. Sie tritt alsbald die weite Reise von Südafrika nach Deutschland an, um rechtzeitig vor dem Ereignis am 9. November noch ein paar Wochen in Berlin ausgestellt zu werden. Hadija Haruna, Johannesburg

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