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Lange Nacht der Wissenschaft: Mitten ins Herz

Die bereits neunte Lange Nacht der Wissenschaft lockte Tausende Besucher.

Blitze in unmittelbarer Nähe erleben oder in ein menschliches Herz hineinsteigen – das waren nur zwei von mehr als 2000 Möglichkeiten bei der Langen Nacht der Wissenschaft am Samstagabend. 67 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Berlin, Potsdam und Wildau hatten ihre Türen geöffnet. Und die Leute kamen in Scharen.

Etwa ins Deutsche Herzzentrum in Mitte. Dort drängten sich die Besucher in die Hightech-OP-Säle, um zu sehen, wie der Arbeitsplatz eines Herzspezialisten aussieht. Geduldig beantworteten die Ärzte alle Fragen und erläuterten die Funktionen der Geräte, etwa einer Herz-Lungen-Maschine. Draußen im Hof war ein vier Meter großes Herz aus Kunststoff aufgebaut, in das man richtig hineingehen konnte. Es begeisterte nicht nur Kinder, die vor und hinter der roten Herzscheidewand Verstecken spielten. „Die Mitralklappe hatte ich mir ganz anders vorgestellt“, sagte Pharmaziestudent Alex und strich dabei über das weiße Gewebe, das einem zerfetzten Schlauch ähnelt und im Blutkreislauf als Ventil fungieren soll. Gemeinsam mit seiner Kommilitonin wollte er bei der Langen Nacht das Uni-Wissen erweitern.

Die nächste Station der beiden sollte die nahe gelegene Beuth-Hochschule (ehemals TFH Berlin) sein. Die Vorführungen im Hochspannungslabor waren schnell ausgebucht. Aus Sicherheitsgründen konnten nicht alle zugleich verfolgen, wie Blitzforscher Daniel Pepper Entladungen mit 250 000 Volt erzeugt.

Die ließ er beispielsweise in ein Papierhaus mit kupfernem Blitzableiter einschlagen. Es gab einen lauten Knall, sonst nichts. Ohne den Blitzableiter jedoch dauerte es nicht lange, und das Häuschen ging in Flammen auf. Das verstand jeder.

„Die Experimente haben mir richtig gut gefallen“, sagte der neunjährige Johannes aus Kreuzberg, der an seiner Schule auch schon mit kleinen Blitzen experimentiert hatte. „Ich finde es klasse, dass die Forscher ihre Labore öffnen und zeigen, was sie machen“, fügte sein Vater hinzu. „Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, Kinder für Bildung zu begeistern.“ Ralf Nestler

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