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Salon

© Kitty Kleist-Heinrich

Lesung: Die Vermessung des Himmels

Thomas de Padova liest im Planetarium aus seinem Buch über Galileo Galilei und Johannes Kepler.

Und plötzlich strahlen die Sterne so unglaublich hell wie damals. Damals vor 400 Jahren – als noch keine Großstadtlichter und Smogwolken sie versteckten und Galileo Galilei sie durch sein neu entwickeltes Gerät betrachtete: das Fernrohr. 300 Tagesspiegelleser lehnen sich in den Liegesesseln des Planetariums am Insulaner in Friedenau zurück und bestaunen das künstliche Firmament über ihren Köpfen. Dann taucht eine kleine Lampe in der Dunkelheit das Gesicht des Tagesspiegel-Autors Thomas de Padova in ein unheimliches Licht. De Padova beginnt zu erzählen von jener Zeit, in der die Sterne so viel heller leuchteten. Der Zeit der Mathemathiker Galileo Galilei und Johannes Kepler, über die der Wissenschaftsjournalist de Padova ein Buch geschrieben hat: "Das Weltgeheimnis. Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels“ (Piper Verlag, 320 Seiten, 19,95 Euro).

De Padova spricht davon, wie Galileo Galilei durch sein Fernrohr zwei Jupitermonde entdeckte und beobachtete. Über den Köpfen der Zuhörer erscheinen die Gestirne in einer Vergrößerung. Ebenso werden die Porträts der beiden Astronomen an den "Himmel“ projiziert: Beide tragen eindrucksvolle Kinnbärten und blicken streng auf das Publikum herab.

Die beiden sind sich nie begegnet, führten aber einen regen Briefwechsel, aus dem de Padova vorliest. Kepler ist den Sternen also bestimmt niemals so nahe gekommen wie die Tagesspiegelleser, die nach der Lesung noch den Insulaner-Hügel erklimmen – um oben durch die Fernrohre der Sternwarte zu blicken. (dma)

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