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Mercedes: Es glitzern die Sterne

Viele prominente Berliner feierten den 100. Geburtstag der Mercedes-Niederlassung. Charity-Aktionen und Konzerte machen das Autohaus zum Treffpunkt der Gesellschaft.

Ein so hochkarätiges Defilee blank polierter Limousinen sieht man selten in diesen trüben Wintertagen. Aber der Anlass gab es her. Mercedes-Chef Walter Müller hatte gestern 800 Gäste zum Geburtstagsfest für die 100jährige Mercedes-Benz-Niederlassung Berlin am Salzufer in Charlottenburg geladen. Ein Film mit Szenen aus 100 Jahren illustrierte am Anfang die vielfältigen Verbindungen, die sich in der Zeit zwischen Berlin und Mercedes entwickelt haben.

Über zwei Geburtstagsgeschenke freute Müller sich ganz besonders. Schon zwei Monate vor der Markteinführung enthüllten gestern Topmodel Julia Stegner und der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, ein auberginenglitzrig braunes Exemplar der neuen E-Klasse. Und der Komponist Siegfried Matthus hatte als Geschenk eigens ein Stück mit dem Titel „Perpetuum Mobile“ komponiert, das bei dem Fest vom Scharoun-Ensemble Berlin uraufgeführt wurde und im Finale Autohupenklänge aus verschiedenen Richtungen in den Klang der Instrumente aufnimmt.

Seit der Eröffnung im Sommer 2000 hat sich die Mercedes-Welt mehr und mehr auch zum gesellschaftlichen Treffpunkt entwickelt. Bei vielen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche und vor allem bei Charity-Aktionen fühlt man sich gar nicht wie in einem Autohaus. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hob in seiner Rede besonders das soziale Engagement von Mercedes hervor und dankte dafür, dass im Jubiläumsjahr für ein Suchthilfeprojekt in Brandenburg gesammelt wird. In den letzten zehn Jahren gab Mercedes rund 600 000 Euro für gute Zwecke. Wowereit warb mit Nachdruck um Optimismus in der Krise und hob hervor, dass Mercedes einer der größten Arbeitgeber in der Stadt ist. Man dürfe eben auch nicht aus den Augen verlieren, dass die deutsche Autoindustrie technologisch weltweit führend ist. Auch Zetsche gab sich optimistisch, lobte die Berliner Niederlassung als umsatzstärkste in ganz Deutschland und kündigte zwei neue Projekte an: ein hochmodernes Nutzfahrzeugzentrum, das im Sommer in der Nähe des Flughafens Schönefeld eröffnet werden soll, und die Mercedes Benz Gallery, die Unter den Linden 14 entsteht, nur einen Block entfernt von dem Ort, wo 1909 die erste Mercedes-Benz-Niederlassung „an den Start ging“. Auch diese Räume sollen nicht nur für Autos, sondern auch für Veranstaltungen genutzt werden. Er erinnerte die Gäste daran, dass die Verbindung zwischen Berlin und Daimler noch älter ist als 100 Jahre. Das erste Berliner Auto war 1902 ein Daimler. Und das Werk in Marienfelde ist das älteste Daimler-Werk weltweit. Ein künftiger Schwerpunkt wird die Entwicklung von Elektroautos sein. Dieses Thema zog sich wie ein roter Faden durch die Reden.

Neben dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit gratulierten zum 100. Geburtstag auch seine Vorgänger Walter Momper und Eberhard Diepgen. Zum ersten Mal seit seinem Ausscheiden aus dem Konzern war auch Edzard Reuter wieder bei einer Veranstaltung von Mercedes. Unter den Gästen waren als Markenbotschafter Sabine Christiansen und Boris Becker, außerdem Bischof Wolfgang Huber, Wirtschaftssenator Harald Wolf, IHK-Präsident Eric Schweitzer, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Lala Süßkind, und der Chef der American Academy, Gary Smith. Deutschlands beständigster Drei-Sterne- Koch, Harald Wohlfahrt, war eigenes aus dem Schwarzwald angereist, um der Geburtstagsparty einen würdigen kulinarischen Ausklang zu geben.

Am Samstag und Sonntag wird jeweils zwischen 10 und 18 Uhr weitergefeiert. Dann sind alle Berliner zum Familienprogramm eingeladen in die Mercedes-Welt am Salzufer. Mika Häkkinen hilft am Sonnabend um 11 Uhr beim Anschneiden der Geburtstagstorte.

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