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Mitte: Künstler wollen Tacheles-Verkauf überprüfen lassen

Die Künstler im Tacheles geben nicht auf. Jetzt wollen sie den Verkauf überprüfen und für nichtig erklären lassen. Dazu müsste die Treuhand jedoch schwerwiegende Fehler gemacht haben.

Die Gruppe Tacheles will den Verkauf des gleichnamigen Kunsthauses in Mitte für nichtig erklären lassen. Ob bei der Veräußerung des knapp 24.000 Quadratmeter großen Areals durch die Treuhand an einen privaten Investor schwerwiegende Fehler gemacht worden seien, werde derzeit durch Eingaben beim Bundesrechnungshof, der Senatsfinanzverwaltung und dem Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses geprüft, teilte die Gruppe am Mittwoch mit.

Nach einer von der Tacheles Gruppe in Auftrag gegebenen rechtlichen Stellungnahme der Kanzlei SKW Schwarz wurde beim Verkauf des Grundstücks an die Fundus GmbH 1998 von der Verwaltung nicht ausreichend geprüft, ob das Immobilienunternehmen das Vorhaben wirtschaftlich realisieren kann. Dies könnte nach Auffassung der Autoren zur Folge haben, dass ein sogenannter Investitionsvorrangbescheid generell nichtig ist und das Gelände an den Bund zurückfällt. Die Fundus-Gruppe hatte den Sachverhalt als "völlig unzutreffend" zurückgewiesen.

Dem vor allem bei Touristen beliebten Kunsthaus in der Oranienburger Straße droht in den kommenden Wochen die Zwangsversteigerung. Die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehörende HSH Nordbank möchte das Tacheles als Gläubigerin der Fundus GmbH veräußern. Dagegen wehren sich der Verein Tacheles und die Gruppe Tacheles, in der knapp die Hälfte der Künstler, Gastronomen und Projekte in dem Kunsthaus organisiert sind.

Im Falle eines Erfolges planen die Künstler der Gruppe Tacheles nach eigenen Angaben die Errichtung eines gewaltigen Kranzes aus Kriegsschrott und nachgebauten Teilen der Berliner Mauer über dem Areal. Er soll einen Durchmesser von 130 Meter haben und über 2000 Tonnen wiegen. Eine symbolische Grundsteinlegung soll am 3. Oktober stattfinden. ddp

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