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Stadtleben: Musical am Himmel

Hinter dem Olympiastadion ging die Pyronale los – eine Art Weltmeisterschaft der Feuerwerker

Verglühende Galaxien aus roten und blauen Planeten, buschige Wattewölkchen, gigantische Lamettawirbel – die Österreicher verbrannten eine ganze Feuerwerksfabrik, um das Publikum auf dem Maifeld in Verzückung zu versetzen. Nach einer viertel Stunde war der Zauber vorbei und der Austragungsort der Pyronale am Olympiastadion in beißenden Nebel gehüllt. 30 000 Zuschauer begleiteten die Show zur Musik der Scorpions am Freitagabend mit begeistertem Johlen, zahlreiche weitere Neugierige campierten vor dem Gelände, ausgestattet mit Thermoskannen und Bierkästen.

Drei Teams aus Österreich, den Philippinen und Schweden waren am ersten Abend des Wettbewerbs der Pyrodesigner angetreten. Am heutigen Sonnabend setzen drei weitere Mannschaften aus Frankreich, Italien und Litauen das Musical im Himmel fort. Es geht um Gold, Silber und Bronze und die Gunst des zahlenden Publikums. In der Jury sitzen Prominente wie die Designerin Jette Joop, der ehemalige Senator Klaus Böger und Rudolf Schenker, Gitarrist der Scorpions.

Jedes Team muss an diesem Wochenende ein Pflichtprogramm absolvieren, das etwa vier Minuten dauert. Anschließend steht eine zehnminütige Kür an, eine musikunterstützte Hommage an das jeweilige Heimatland. In der philippinischen Hauptstadt Manila wird jedes Jahr ein ähnlicher Wettbewerb veranstaltet, der Millionen von Schaulustigen anlockt. Zur ersten Berliner Pyronale im vergangenen Jahr kamen 54 000 Zuschauer. Viele tausend Menschen schauten zudem vom Teufelsberg aus zu.

Jedes der sechs Feuerwerke würde normalerweise zwischen 50 000 und 100 000 Euro kosten. Die Teams erhalten zwar Geld vom Veranstalter, aber die Kosten liegen meistens über dieser Summe. „Es geht um den Spaß, aber auch darum, ein hohes künstlerisches und technisches Niveau zu erreichen“, sagt Martin Hildeberg, Chef des schwedischen Teams. Das deutsche Team der Firma „Flash Art“ zelebriert außerhalb des Wettbewerbs ebenfalls ein großes Feuerwerksspektakel, zum Abschluss der Pyronale heute Abend.Thomas Loy

Stehplatz-Tickets kosten 15 Euro, Eingang Süd oder Ost am Olympiastadion. Beginn: 20.45 Uhr, Einlass: 19 Uhr

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