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Max Buskohl

© ddp

Musik: Aussteiger mit Traumkarriere

Max Buskohl ist der ehemalige Publikumsliebling von "Deutschland sucht den Superstar". Er verließ die Show im Streit. Inzwischen feiert er mit seiner Rockband Empty Trash Erfolge.

Er war bei „Deutschland sucht den Superstar“, und trotzdem gilt Max Buskohl, 19, anders als viele andere Kandidaten als ungemein authentisch und als guter Musiker. Ihm nimmt man ab, wenn er sagt, er wollte schon immer Musik machen. Es liegt vielleicht an seinem Selbstbewusstsein oder an seiner Performance, die er bei „Deutschland sucht den Superstar“ gezeigt hat. Er liebt Musik und vor allem Rock. Das passte Dieter Bohlen als Kopf der Jury der RTL-Castingshow nicht ganz. Max Buskohl verließ freiwillig die Show, um sich musikalisch anders zu entwickeln und der Vermarktungsmaschinerie zu entkommen.

Die Popularität der erfolgreichen Show nutzte ihm und seiner alten Berliner Band Empty Trash dennoch. Ein bisschen half auch Buskohls Vater am Erfolg mit, der Musiker Carl Carlton. Wofür andere Bands Jahre brauchen, dauerte bei Empty Trash nur ein gutes halbes Jahr: Plattenvertrag bei EMI, zwei Touren und viele neue Fans. „Es ist schon Wahnsinn, was in diesem Jahr alles passiert ist“, sagt Max Buskohl. Der Traum der Musiker war, mal außerhalb Berlins zu spielen. „Und jetzt hatten wir zwei erfolgreiche Tourneen und spielen auch im nächsten Jahr viel live, und dann sogar im Ausland.“ Es lief wie im Bilderbuch und mit einem Tempo, das so rasant ist wie die Grunge-Musik der Berliner. Harte Gitarren, die markant tiefe Stimme Buskohls und ein Schlagzeug, das einheizt. Das ist ihr Sound. Und obwohl sie am Anfang von Indie-Fans belächelt wurden, haben sie auch in dieser sehr kritischen Szene viele Freunde gewonnen. Aber natürlich sind die meisten Konzertbesucher immer noch Mädchen, die die Jungs süß finden und Max Buskohl von vielen Fernsehabenden kennen.

„Wir haben uns ungemein weiterentwickelt, das wollen wir so weitermachen. Wir haben echt viel gelernt. Unsere Gigs vom Sommer sind nichts mehr gegen unsere letzten Konzerte“, sagt Buskohl. In Berlin spielen sie am Donnerstag ihr vorletztes Konzert der Tour. Es wird so etwas wie ein Tourabschluss, schließlich wohnen die fünf hier, zwei von ihnen machen gerade Abitur.

Dass sein Name immer noch untrennbar mit „Deutschland sucht den Superstar“ verbunden ist, stört Max Buskohl nicht mehr so sehr. Der Show habe er schließlich viel zu verdanken, auch wenn es nicht seine musikalische Erfüllung war. Er wird immer noch oft angesprochen mit „Du bist doch der aus dem Fernsehen“. Im Mai hatte er auf die Frage, ob er noch U-Bahn fahre, geantwortet: „Nur nachts und vor zwei Uhr nachmittags. Sonst geht es nicht mehr. Besonders nach Schulschluss, wenn die kreischenden Mädchen unterwegs sind, ist mir das zu anstrengend. Die kommen in Horden.“ Mittlerweile kommt er mit dem Hype gut zurecht, er genießt ihn sogar. „Wenn das alles nicht wäre, würde ich irgendetwas falsch machen“, sagt er selbstbewusst. Im Moment ist er sehr zufrieden und glücklich, die viele Arbeit hat sich ausgezahlt. Auch wenn er sehr viel Glück hatte. Das weiß er auch.

Donnerstag, 19.30 Uhr, SO 36, Oranienstr. 190, Kreuzberg. Tickets für 16 Euro

Ric Graf

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