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Nachtleben: Knaack-Club zieht’s nach Kreuzberg

Die Betreiber des Knaack-Clubs erwägen nach dem Lärm-Urteil einen Standortwechsel. Prenzlauer Berg habe sich zu einem Familienbezirk gewandelt.

58 Jahre war er in Prenzlauer Berg beheimatet. Jetzt suchen die Betreiber des Knaack-Clubs nach einem neuen Standort. Damit reagieren sie auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts, wonach der Club bestimmte Lärmschutzvorgaben einzuhalten hat. „Wir strecken unsere Fühler überall hin aus“, sagt Matthias Harnoß, Geschäftsführer des Clubs.

Bereits Ende vergangenen Jahres sahen sich Harnoß und sein Team nach neuen Räumen um, damals noch mit Unterstützung des Bezirksstadtrats Jens Holger Kirchner (Bündnis 90/Grüne). Doch dann entschied das Verwaltungsgericht im März, dass die vom Bezirk auferlegten Dezibelwerte zum Schutz der Anwohner eines neu gebauten Nachbarhauses unzulässig seien; der Investor hätte vor Baubeginn das Wohnumfeld prüfen müssen. Dieses Urteil wurde nun revidiert. Für die Clubbetreiber bedeutet das: Nach 22 Uhr darf der Lärm in den angrenzenden Wohnungen nicht mehr als 25 Dezibel betragen. Das entspricht Zimmerlautstärke.

Jetzt überlegen die Anwälte des Clubs, ob sie Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen sollen. Die Betreiber erwägen einen Bezirkswechsel, denn Prenzlauer Berg habe sich zu einem Familienbezirk gewandelt, in dem die Nachfrage nach Ausgeh-Angeboten nicht mehr so stark sei. Vor ein paar Tagen habe man sich Räume in Kreuzberg angesehen, weil dort „die ganze Partycrowd sitzt“, sagt Matthias Harnoß. Wo genau, will er noch nicht verraten, nur so viel: in der Gegend um die Oberbaumbrücke. Auch über eine andere Sache denken die Betreiber nach: ob sie mit dem Standort zugleich den Namen wechseln sollen. Es wäre ein kompletter Neuanfang. Und der zweite Weggang aus Prenzlauer Berg innerhalb kurzer Zeit: Im März zog bereits der Magnet Club an die Oberbaumbrücke. Zuvor war er in der Greifswalder Straße nur wenige Meter vom Knaack entfernt beheimatet. hey

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