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Neues Restaurant: Reiner Luchsus

Die Szenekompetenz der Stadt ballt sich in einem neuen Mitte-Lokal: Die Betreiber des "Luchs" haben jahrelang nach einem geeigneten Standort gesucht.

Die Gegend um den Hackeschen Markt ist nicht gerade arm an Restaurants, und doch wagt immer wieder jemand das Mitte-Experiment. „Luchs“ heißt das neueste, dessen Name wohl an die eigene Adresse Rosa-Luxemburg-Straße 9 bis 13 erinnern soll. Mittefans erinnern sich noch daran, dass hier mal das trendige wie teure „Shiro i Shiro“ war. Jetzt also ist das „Luchs“ auf dem Sprung; zur Eröffnung wurden 400 Gäste erwartet, darunter auch Schauspiel-Promis wie Jessica Schwarz, Thomas Heinze und Wilson Gonzales Ochsenknecht.

Zieht es die Szene wieder nach Mitte? Für Hilke Saul, die gemeinsam mit Christian Khalaf und Matthias Peschke Geschäftsführerin des „Luchs“ ist, war der Stadtteil jedenfalls nie uninteressant. Vor Jahren leitete sie den Technoclub „E-Werk“ in der Wilhelmstraße: „Das war natürlich eine ganz andere Mitte damals. Aber auch für Restaurants ist Mitte die erste Wahl.“ Mehr als zwei Jahre hat das Dreierteam nach einem geeigneten Standort gesucht. Schöneberg und Charlottenburg waren im Gespräch, aber nur in Mitte gab es genug Platz. Rund 400 Quadratmeter hat das Restaurant, die Küche soll eine Mischung aus Italien und Südtirol sein.

Konkurrenz fürchtet Hilke Saul aber nicht: „Je mehr Restaurants es in einer Gegend gibt, desto mehr Leute kommen auch," sagt sie. Seit zehn Jahren betreiben sie und Peschke schon das „Schoenbrunn“ im Volkspark Friedrichshain. „Dort ist Saisonbetrieb und nur im Sommer die ganze Woche geöffnet“, erklärt Peschke. Dass der Standort Mitte kein leichtes Pflaster ist, weiß auch Chefkoch Christian Khalaf, der sein Handwerk im „Schwarzenraben“ gelernt hatte – bis das Restaurant vor zwei Jahren schließen musste. Für die Arbeit im „Schwarzenraben“ hatte Khalaf seinerzeit sogar sein Studium aufgegeben. Zehn Jahre lang hatte sich das Restaurant in der Neuen Schönhauser Straße gehalten und war für diese schnelllebige Gegend schon fast ein Traditionsrestaurant. Nirgendwo sonst öffnen und schließen Geschäfte so häufig, steigen die Mieten so schnell wie in Mitte. „Modeläden verdrängen hier schon manche Restaurants weiter nach draußen“, sagt Khalaf. In den Räumen des ehemaligen „Schwarzenraben“ werden heute Designerjeans verkauft. „Manchmal muss eben etwas schließen, damit etwas Neues beginnen kann“, sagt Khalaf. Daniel Stender

Daniel Stender

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