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Stadtleben: Nora und das Nagetier Familientreffen mit Präsidentin Jutta Limbach war Gast des Museumsvereins

Premierenfeier von „Keinohrhasen“ am Alex

Wenn Til Schweiger von Nora Tschirner schwärmt, gibt es kein Halten mehr: Die Berlinerin habe ein komödiantisches Talent wie nur wenige, sei kein bisschen eitel und im Übrigen sowieso die „stärkste, vollkommenste deutsche Schauspielerin ihrer Generation“. Deshalb war Schweiger hocherfreut, dass die 26-Jährige in seinem neuen Film „Keinohrhasen“ die Hauptrolle übernahm. Am 20. Dezember startet der Streifen in den deutschen Kinos, gestern war Premiere im Cubix am Alexanderplatz. Neben Tschirner und Schweiger liefen die Darsteller Matthias Schweighöfer, Jürgen Vogel und Popsängerin Yvonne Catterfeld über den roten Teppich – sie alle spielen in „Keinohrhasen“ mit. Außerdem dabei: Thomas Gottschalk und Vitali Klitschko.

Til Schweiger führte nicht nur Regie, sondern übernahm auch selbst eine wichtige Rolle: Als Boulevard-Reporter Ludo nervt er ständig Prominente, bis er eines Tages wegen Hausfriedensbruchs zu 300 Sozialstunden im Kinderhort verurteilt wird. Dort trifft er auf Hortleiterin Anna, eben Nora Tschirner, die ihn nicht ausstehen kann und fortan quält. Doch dann verlieben sich beide, und irgendwann darf der Reporter seine Hortleiterin küssen. Kein Wunder: Schweiger hat schließlich auch das Drehbuch geschrieben. sel

Den Adventsabend gibt es jedes Jahr, auch den Vortrag eines prominenten Gastes, der ihm das Glanzlicht aufsetzt, aber diesmal war er „ganz anders“. Es war eine Jura-Professorin, gewesen Berliner Senatorin, nachmalige Verfassungsgerichtspräsidentin, gegenwärtig noch Präsidentin des Goetheinstituts, also Jutta Limbach, die den Vorsitzenden des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins, Tessen von Heydebreck, derart zum Staunen brachte. Sie machte aus der üblichen Bildbetrachtung eine kulturgeschichtliche Lektion. Sie lobte nicht nur das „zarte Kolorit“ der „Bachantin“ der Malerin Angelika Kauffmann, sondern ließ das Bild einer ungewöhnlichen Frau erstehen: Tochter eines schweizerischen Freskenmalers, Lebensstationen in London und Rom, ein Stern am Himmel der europäischen Kultur des 18. Jahrhunderts. Dabei legte die Malerin von Anfang an ihren Ehrgeiz darauf, auf eigenen Füßen zu stehen, ernährte eine große Familie – eine Identifikationsgestalt für spätere Generationen. Frau Limbachs Sympathie galt einer imponierenden, selbstständigen Frau.

Sonst war dieser Adventsabend ganz wie immer. Der älteste europäische Museumsverein konnte von einem guten Jahr berichten – es ist das 110.: Steigende Mitgliederzahl – im Moment 517, im Visier 550 –, der Riesenerfolg des wiedereröffneten Bode-Museums, Aussicht auf neue Erwerbungen. Die Losung, die der Vorsitzende ausgab, heißt „Mehr als nur Geld“, was ja das Geld einschließt. Und der Adventsabend selbst? Wie immer ein großes Familientreffen: Weihnachtslieder des Belcanto-Chores Berlin, Dank an Arne Effenberger, den scheidenden Direktor des Bode-Museums, und an Anna-Maria Erlen, stellvertretende Vorsitzende und Seele des Vereins, und ein großes Buffet im Foyer der Gemäldegalerie. Rdh.

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