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Partytipp: Abrocken im K 17

Ein Paradies für alle, die es dunkel mögen. Im K 17 tummeln sich Gothics, Heavy-Metal-Fans und wahre Hardcore-Headbanger - jeder auf seinem eigenen Stockwerk.

Das K 17 gibt es jetzt seit zehn Jahren, seit es damals aus der Kadiner Straße 17 (daher der Name) vom Frankfurter Tor ein paar U-Bahn-Stationen weiter gezogen ist, in die Nähe der Frankfurter Allee. Und von einem kleinen Punkladen zu einem großen Konzerthaus wurde.

Das liegt ein wenig im Niemandsland, die Straße ist verlassen, bis zwei schwarz gekleidete Mädchen aus dem Gebüsch wanken und den Weg weisen. Durch den Eingang links geht es in die Konzerthalle. Darin warten ein paar Leute auf den Auftritt der Hardcore-Band Punishable Act. Das eine Mädchen trägt Nylonstrümpfe in Chucks mit Schottenmuster, ihre Freundin, halbseitig rasiert, eine in Regenbogen gefärbte Haartolle. In der Nähe spielt ein Typ mit seiner Schlüsselkette, die aus seiner an den Knien abgeschnittenen Hose hängt. Die Band – einszweidrei, einszweidrei – ist noch beim Soundcheck. "Lass uns erst mal rübergehen“, sagt das Mädchen mit der Regenbogenfrisur.

Einmal über den Hof und durch den Biergarten geht es ins zweite Gebäude. Pro Etage gibt es eine Tanzfläche mit eigener Musik. Es ist ein bisschen wie ein großes Kaufhaus mit einer Abteilung für jeden – dunklen – Geschmack.

Da hätten wir unten: die Gothics. Es ist dunkel, Disko-Nebel liegt in der Luft, in den Sitznischen legt jemand Karten, ein paar Leute in schwarzen Mänteln lehnen an der Bar. Ein Stockwerk höher: Die Musik wird härter, die Kleidung etwas bunter. Jeder tanzt für sich, aber immer mit verstohlenem Blick auf die anderen. Dritte Etage: Heavy Metal, noch auf Partyniveau. Der DJ spielt Songs mit deutschen Texten, die Jungs und Mädchen prallen aneinander ab. Ein Raum dahinter: Hier sind die wahren Hardcore-Fans. Es gibt keine Mädchen mehr, man sieht nur noch Metallica-T-Shirts und Headbangen.

Drüben in der Konzerthalle hat die Band begonnen zu spielen, der Platz vor der Bühne ist voll von springenden Fans. Bis zu einer unsichtbaren Linie, da stehen die anderen. Jeder für sich und wie er will. Johanna Lühr

- K 17, Pettenkoferstraße 17a in Friedrichshain; heute, 14. Mai, ab 21 Uhr: "Schwarzer Donnerstag“.

Johanna Lühr

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