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Cavalia

© dpa

Pferdeshow: Hauptsache, die Tiere haben Spaß

An der langen Leine: die Pferdeshow "Cavalia".

„Du brauchst kein Make-up, du brauchst kein Kostüm. Du stellst ein Pferd auf die Bühne, und es ist der Star.“ Das hat Normand Latourelle erkannt, vor zehn Jahren im kanadischen Quebec, als er in einem Open-Air-Theaterstück ein Pferd über die Bühne gehen ließ. Im Schritt, von links nach rechts. Sonst nichts. Aber: „Die Zuschauer sahen nur noch auf das Tier.“ Keiner achtete mehr auf die Darsteller.

Also schuf Latourelle, kanadischer Theatermacher und Ko-Erfinder des „Cirque de Soleil“, zusammen mit dem französischen Ehepaar Magali Delgado und Frédéric Pignon eine Pferdeshow: „Cavalia“. Musik, Akrobatik, Ballett, eine Symphonie aus Tönen, Licht, Bewegungen – so recht weiß nicht mal Latourelle, der selber nie auf einem Pferd gesessen hat, wie er „Cavalia“ in knappe Worte fassen soll.

Sechs Jahre dauerte die Vorbereitung, 27 Millionen Dollar soll sie gekostet haben. 2003 war Premiere, seit dem ist man auf Tournee: erst Kanada und USA, jetzt Europa, Amsterdam, Brüssel – und ab Dienstag Berlin. Die hohen Zelte stehen seit zwei Wochen an der Leipziger Straße. Drinnen ist es hell und leise, die 64 Pferde – sechs Rassen vom 1000 Kilogramm schweren Kaltblut bis zum schmalen weißmähnigen Lusitano – stehen in Boxen auf Holzspänen. Wenn sie zum Üben ins nächste Zelt sollen, folgen sie ihren Reitern ohne Zügel. Delgado und Pignon, die künstlerischen Leiter der Show, kennen die meisten der Tiere seit deren Geburt an. Magali Delgado stammt aus einer Familie von Pferdezüchtern aus dem Raum Avignon, von dort holen sie auch immer wieder Nachwuchspferde. „Wir rauchen nicht, wir trinken nicht, wir sammeln schöne Pferde“, sagt sie und lacht.

Für deren Dressur reichen Stimmen, Gesten und eine lange Leine. Peitschen werden nicht benutzt. Und eigentlich klingt auch das Wort dressieren zu streng. Besser ist: spielerisch einüben. „Wir achten darauf, was den Pferden Spaß macht“, sagt Frédéric Pignon. Wird ein Pferd nicht gern geritten, wird es nicht geritten. Nur so funktioniere die Show: Sie soll etwas zeigen von dem Vertrauen und dem Respekt zwischen den Arten. ari

Der Tagesspiegel verlost 3 x 2 Tickets für die „Cavalia“-Premiere am Dienstag. Wenn Sie dabei sein wollen, senden Sie bitte bis Montag um 12 Uhr eine E-Mail an verlosung@tagesspiegel.de. Wichtig: Telefonnumer nicht vergessen!

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