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Madonna

© AFP

Pop-Diva in Berlin: Madonna erscheint im Olympiastadion

Am 28. August spielt Pop-Ikone Madonna in Berlin. Bisher hat sie um die Stadt eher einen Bogen gemacht. Für die Eintrittskarten müssen die Fans aber tief in die Tasche greifen.

Das wird ja heiter. Am sonnigen Wochenende treten die Fußballer von Hertha BSC im Olympiastadion zum letzten Heimspiel an. In der Sommerpause, am 12. Juli, albert Komiker Mario Barth vor 70 000 Zuschauern auf dem Rasen herum. Und wenige Wochen später erscheint sogar Madonna. Sie wird am 28. August – einem Donnerstagabend – im Rahmen ihrer Welttournee „Sticky & Sweet“ im Olympiastadion spielen. Die Eintrittskarten kosten zwischen 60 und 175 Euro. Der Vorverkauf beginnt in zwei Wochen – am 21. Mai, exakt um 9 Uhr.

Der Hype war schon bei ihrem letzten Berlin-Besuch enorm. Als Madonna, 49, vor einigen Wochen zur Berlinale in Tempelhof landete, starrten die Fans spät abends auf das grell erleuchtete Rollfeld, nur um einen kurzen Blick auf die blonde Diva und ihr schnittiges Privatflugzeug zu erhaschen. Jedes Outfit, jeder Barbesuch wurde akribisch protokolliert. Ob nun im Restaurant „Entrecôte“ nahe der Friedrichstraße, wo sie Seezunge mit Kartoffeln aß. Oder im Nobelhotel „Regent“ am Gendarmenmarkt, wo sich Madonna an der Bar vergnügte. Oder auch im „Hyatt“, wo sie Tags darauf über Sex und ihren Film „Filth and Wisdom“ plauderte.

Die Berliner waren auf einmal gar nicht so cool und gelassen, wie sie gern tun, sondern neugierig wie Groupies. Stars und Berlin-Liebhaber wie Brad Pitt und Angelina Jolie gehören quasi zum Inventar der Stadt – aber Madonna? Berlin war entzückt.

Die Queen of Pop selbst hatte die Stadt bisher auch ein wenig ignoriert. Kein nettes Wort, kein vertrauter Besuch, 1990 hatte sie gar ein Konzert abgesagt. An einem Sonntag im Juli wollte sie damals im Olympiastadion auftreten. Doch der Auftritt im Rahmen ihrer „Blond Ambition“-Tour wurde gestrichen. Der Grund: „Technische Gründe“, was angesichts des damals furchtbar maroden Stadions gut möglich war. Andererseits lief auch der Vorverkauf schleppend, und so trat sie im reichen München auf – und in Dortmund.

Genau dort war einst Peter von Löbbecke Manager, jener Mann, der heute das Olympiastadion vermietet und Madonnas Gastgeber ist. Die muss sein Stadion nun für 500 000 Euro mieten – ein Klacks für den Superstar, schließlich nahm sie auf ihrer letzten „Confessions“-Tour 2006 mal eben 193 Millionen Dollar ein. Wer sie damals übrigens sehen wollte, musste mit dem ICE nach Hannover reisen, denn um Charlottenburg und das Olympiastadion hatte Madonna mal wieder einen Bogen gemacht.

2001 spielte sie zwei Konzerte in der kleinen Max-Schmeling-Halle, jetzt will sie das große Stadion füllen. Die Fans kämen nicht nur aus der Region, aus ganz Europa, glaubt Manager von Löbbecke. Wegen der Billigflieger und der günstigen Hotels sei das eine optimale Städtereise. Zumal auch die Tickets für das Madonna-Konzert nicht ganz so teuer sind .

Wer trotzdem lieber Fußball sieht: Am 19. November findet im Olympiastadion das Länderspiel Deutschland gegen England statt, der Klassiker schlechthin. Der Vorverkauf dafür beginnt zehn Wochen vor Anpfiff.

André Görke

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