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© Promo

Popkomm: Zwei Ohren sind nicht genug

Zur Popkomm in zwei Wochen spielen so viele Bands wie noch nie. Heimische Musiker wie die siebenköpfige Berliner Band "Super 700" proben den Karriere-Einstieg.

Super 700 sind längst überfällig. Der siebenköpfigen Berliner Band, die so zauberhaft sphärische Rockmusik macht und der man außer ihrem sonderbaren Namen nicht viel vorwerfen kann, wurde bereits vor zwei Jahren eine internationale Karriere prophezeit. Die ist bisher ausgeblieben, aber das soll sich jetzt ändern.

„Es gibt so viele deutsche Bands mit Potenzial, die leider kaum wahrgenommen werden“, sagt Popkomm-Manager Dirk Schade. Die Musikmesse beginnt heute in zwei Wochen auf dem Messegelände unterm Funkturm, und um talentierten heimischen Bands den Karriere-Einstieg zu erleichtern, haben sich Schade und sein Team zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Sie erklärten Deutschland zum offiziellen Partnerland der Fachmesse. So verschaffen sie den deutschen Bands besondere Aufmerksamkeit, die abends im Rahmenprogramm in den beteiligten Clubs auftreten. „Zur Messe reisen Fachleute der Musikindustrie aus aller Welt an“, sagt Schade. „Dies ist die Chance für deutsche Künstler, auf sich aufmerksam zu machen.“ Das gilt für Super 700, aber auch für Bands wie The Robocop Kraus, Polarkreis 18, Fotos, Kante und Gods of Blitz. Sie alle stehen zwischen dem 19. und 21. September auf der Bühne. Die Konzerte am Abend sind – im Gegensatz zur Messe tagsüber – nicht nur fürs Fachpublikum gedacht. Höhepunkt wird der Auftritt eines Berliners, der sicher keinen Bedarf an mehr Aufmerksamkeit hat: Paul van Dyk legt am 21. September in der Treptower Arena auf.

Trotz des Schwerpunkts soll die Popkomm nicht zur deutschtümelnden Provinzveranstaltung verkommen. 450 Bands spielen insgesamt, sie sind aus 35 Ländern – das ist doppelter Rekord. Aus England kommen Ober-Mod Paul Weller und der sozialistische Songwriter Billy Bragg, der auf seinen Konzerten gerne die Internationale anstimmt. Aus Australien reisen Architecture in Helsinki an. Und Laura Imbruglia, die jüngere Schwester der Teilzeitsängerin Natalie („Torn“). Frankreich ist unter anderem mit Benjamin Biolay vertreten. Besonders viele Künstler kommen erneut aus Skandinavien. „Das weiß ja inzwischen jeder, dass dort musikalisch viel passiert“, sagt Dirk Schade. Neu ist die Popkomm-DJ-Night am 22. September, auf der sich heimische Plattenaufleger präsentieren. Paul van Dyk hat die Schirmherrschaft übernommen. „Tatsache ist, dass im Moment vor allem elektronische Musik aus Deutschland exportiert wird“, sagt er. Da sei es nur logisch, dass die auch gebührend auf der Popkomm vertreten sei. Sebastian Leber

Das Programm im Internet:

www.popkomm.de

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