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Promi-Streit: "Erzähl uns nichts vom Ghetto"

"Emma"-Gründerin Alice Schwarzer schlägt zurück: In einem offenen Brief kontert sie den Angriff des Berliner Aggro-Rappers Bushido und bezeichnet ihn als "kleinbürgerlichen Spießer".

Da streiten sich zwei Ikonen: Frauenrechtlerin Alice Schwarzer kritisiert Rapper Bushido als „kleinbürgerlichen Spießer, der die echt Verzweifelten abzapft“. Sie könne ihn nicht ernst nehmen, schreibt Schwarzer in einem offenen Brief auf ihrer Internetseite an den Musiker: „Du redest viel von Ehre und Respekt, aber du redest davon, wie der Blinde von der Farbe.“ Der 31-Jährige spiele den Gangsta-Rapper bloß. „Erzähl uns nichts vom Ghetto, von Verzweiflung und Ehre. Dein Leben war, abgesehen von ein paar Ausrutschern, immer eines auf dem Sofa“, so die „Emma“-Gründerin.

Anlass ihres offenen Briefs sind Aussagen Bushidos in der Online-Talkshow „clixoom.de“. Der Rapper hatte gesagt, sollte Schwarzer ihn in einem Interview mit obszönen Sprüchen über seine Mutter provozieren, würde er die Journalistin übel beschimpfen. „Das Fass mit mir machst du jetzt auf, weil dein Film läuft“, wirft Schwarzer Bushido vor. „Ich tu dir den Gefallen aber nicht. Denn, ganz ehrlich: Ich kann dich nicht ernst nehmen.“ Bushido hatte vor drei Jahren kurzfristig die Teilnahme an der ARD-Talkshow „Menschen bei Maischberger“ zum Thema „Früher, härter, unromantischer - Sex ohne Liebe?“ abgesagt. Schwarzer hatte die Sendung in Vertretung von Sandra Maischberger moderiert.

Schwarzer kritisiert jetzt auch Bushidos frauenfeindliche Texte und thematisiert die Kinoverfilmung seiner Lebensgeschichte in „Zeiten ändern dich“. „Jetzt gehst du also Mainstream in Berliner Salons, trägst steingraue Edeljackets und dinierst mit deiner Filmmutti Hannelore Elsner im Borchardt oder machst Smalltalk mit CSU-Seehofer. Der hält dich vermutlich, ganz wie dein midlifekrisender (sic!) Filmproduzent Eichinger, für ein Sesam-öffne-dich zur rebellischen Jugend“, schreibt Schwarzer. (ddp/JaHa)

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