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Autokino

© dpa

Reinickendorf: Berlins Autokino wird wiedereröffnet

Offenes Verdeck, Popcorn in der Hand, dunkelblauer Nachthimmel über den Köpfen: Autokinos haben einen ganz besonderen Reiz - und sind leider fast ausgestorben. In Berlin gibt es nun ein Revival. Am Abend wird in Reinickendorf das alte Autokino wiedereröffnet.

Das nach Angaben des Betreibers einzige Autokino Berlins wird am Freitag wiedereröffnet. Auf dem Festplatzgelände in Reinickendorf steht für geladene Gäste der Film "Denn sie wissen nicht, was sie tun" auf dem Programm, wie Betreiber Sebastian Böhm im Vorfeld ankündigte. Das Autokino, das sich zuvor bereits an diesem Ort befunden hatte, war vor etwa neun Monaten geschlossen worden. Das Gelände bietet Platz für 130 Autos. Von der offiziellen Wiedereröffnung am Samstag bis zum Saisonende Mitte Oktober werden aktuelle Filme und auch Filmklassiker gespielt. Damit wolle der Betreiber auch etwas ältere Besucher ins Autokino locken, sagte sein Sprecher Marc Hertling.

Vor der Wende hatte es Hertling zufolge mehrere Autokinos im Westteil Berlins gegeben. "Autokinos haben etwas sehr Angenehmes, Gemütliches", beschreibt Hertling den Reiz dieser Kino-Sonderform, von der es in Deutschland nach Angaben der Filmförderungsanstalt FFA im Jahr 2007 noch 31 gab. In den Jahren 2004 und 2005 waren es den Angaben zufolge noch 38. Die Besucherzahl sank von 532.492 im Jahr 2003 auf 321.600 im Jahr 2007.

"In den neuen Bundesländern gibt es eine Renaissance der Autokinos, weil es sie dort früher nicht gab", sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V., Eva Matlok. Allerdings sei diese Kinoform in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten, weil der Filmton aus dem Radio kommt und leicht mitzuschneiden ist. Deshalb seien viele Raubkopien ins Netz gestellt worden.

Das erste Autokino wurde 1933 in den USA eröffnet. Kultstatus erreichte es in den 50er und 60er Jahren. (sba/ddp)

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