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Flusssäure Graffiti

© dpa

Säure-Alarm: Wieder Flusssäure-Attacken

Erneut wurden in den Berliner Bezirken Mitte und Kreuzberg Graffitischmiereien entdeckt, bei denen stark ätzende Flusssäure verwendet wurde. Die Kriminalpolizei ist auf der Suche nach den Tätern.

Mitarbeiter der BVG haben am Vormittag zwischen 7 und 10 Uhr Sachbeschädigungen festgestellt, bei denen Flusssäure verwendet wurde. Unbekannte Täter beschmierten in Mitte drei Scheiben eines Wartehäuschens einer Tram-Haltestelle am Rosa-Luxemburg-Platz. Auf dem U-Bahnhof Schlesisches Tor wurden vier Fensterscheiben und auf dem U-Bahnhof Hallesches Tor eine Fensterscheibe sowie eine Metallgedenktafel beschädigt. Die betroffenen Stellen wurden unverzüglich gereinigt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Bereits am vergangenen Wochenende und zu Beginn der Woche wurden Namenskürzel - so gennante Tags - die von der Graffitiszene mit Flusssäure verübt wurden, entdeckt. Durch den Kontakt mit der stark ätzende Säure war ein Mitarbeiter einer privaten Reinigungsfirma verletzt worden und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bevorzugtes Ziel sind Scheiben in Waggons, U-Bahnhöfen und Bus-Wartehäuschen – Stellen, die auch Fahrgäste oder Kinder anfassen könnten.

„Die Täter nehmen schwerste Verletzungen in Kauf“, so BVG-Sprecherin Petra Reetz. Das Unternehmen habe schon vor Monaten alle Reiniger und Techniker auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Je nach Konzentration der Säure sind schwerste oder tödliche Verletzungen möglich. Flusssäure ist eine farblose, stechend riechende Flüssigkeit. Sie ist besonders gefährlich, weil sie von der Haut zunächst quasi aufgesogen wird, ohne dass Verletzungen sichtbar und Schmerzen spürbar sind. Das Fleisch darunter aber wird bis auf den Knochen verätzt. Experten raten, benetzte Kleidung sofort auszuziehen und die Haut mit viel Wasser abzuwaschen – und sofort den Rettungswagen zu alarmieren. (mit ddp)

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