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Sparkurs: Schulen dürfen nicht protestieren

Der geplante Demo-"Wandertag" ist laut Senat nicht rechtens. Eltern und Schüler wollten gegen den Wegfall von Stellen für Sprachförderung und Behindertenintegration protestieren.

Im Vorfeld eines Protestzuges zum Abgeordnetenhaus am heutigen Donnerstag hat die Bildungsverwaltung darauf hingewiesen, dass es „nicht rechtens“ sei, als Schule dem entsprechenden Aufruf des Bezirkselternausschusses Friedrichshain-Kreuzberg zu folgen. Es sei „unstrittig, dass Schüler nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden dürfen“, heißt es in einem Brief, den Abteilungsleiter Erhard Laube an die Grundschulen geschickt hat. Wenn Schüler „in erheblicher Zahl“ dem Unterricht fernblieben, hätten „gleichwohl die vorgesehenen Lehrkräfte und Erzieher in ihrer Schule anwesend zu sein“. Sie sollten die Zeit für „gezielte Förderung, Vertretung in anderen Lerngruppen oder für andere dienstliche Zwecke“ nutzen, fordert Laube.

Der Bezirkselternausschuss hat den als „Wandertag“ titulierten Protestzug organisiert, um gegen den Wegfall von Stellen für Sprachförderung und Behindertenintegration zu protestieren. So muss die Hunsrück-Grundschule 2,5 Stellen abgeben. Damit fehlen 76 Lehrerstunden, die dem Theaterprojekt, der Sprachförderung und dem PC-Kurs verloren gingen, kritisiert Rektor Mario Dobe vom Ganztagsschulverband. Das alles seien Maßnahmen gegen soziale Benachteiligung.

Empörung herrscht auch in Neukölln: Hier gibt es große Einschränkungen bei den Stellen für die Behindertenintegration. Allein die Clay-Gesamtschule verliert 60 Lehrerstunden. „Damit ist Integration eine Mogelpackung“, findet Konrektor Lothar Semmel vom Vorstand des Schulleiterverbandes. sve

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