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Seehofer

© dpa

Stadtmenschen: Bayerisches Dankeschön an Preußen

Am Mittwoch wurde die Berliner Wiesn gegenüber dem Roten Rathaus eröffnet, naturgemäß in Wahlkampfzeiten mit viel Polit-Prominenz.

Dass Sepp Krätz, 54, Promi-Wirt des Hippodrom-Festzelts auf der Münchner Wiesn, mit einem Oktoberfest-Imitat nach Berlin zieht, ist einer für die bayerische Lebensart sehr gewichtigen Entscheidung geschuldet: Es war ein Berliner Richter in München, der in den neunziger Jahren die Biergartentradition gerettet hatte. Für Krätz, der damals für längere Öffnungszeiten der Biergärten beinahe eine Revolution in Bayern angezettelt hatte, ist das Oktoberfest sehr wohl ein Dankeschön für die „Preißn“.

Gestern Abend wurde die Berliner Wiesn gegenüber dem Roten Rathaus mit 2000 Gästen eröffnet, naturgemäß in Wahlkampfzeiten mit viel Polit-Prominenz. Neben dem bayerischen Landesvater Horst Seehofer und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher feierte auch Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum mit, Staatsministerin Emilia Müller verkündete den Wiesn-Ruf „O’zapft is“. Leider wurde schon um kurz nach 20 Uhr das Essen knapp, die Gäste drängten sich am Buffet. Und trotzdem: Wie man hört, grummeln die Münchner schon über die Berliner. Die bekommen täglich von 11 bis 23 Uhr bis einschließlich 16. September die Maß für 7,50 Euro. Auf der Münchner Wiesn kostet sie 8,60 Euro. Aber die Bayern waren auch hinterlistig: Der Berliner kriegt nicht das echte Wiesn-Bier mit 6,1 Prozent Alkoholgehalt kredenzt, sondern muss Bier mit fünf Prozent trinken. Als ob die Preißn nichts vertragen würden! sib

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