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Stadtmenschen: Ein Oscar für Mäzene

Die Montblanc-Stiftung ehrt Liz Mohns Musikförderung. Geehrt wurde sie für ihre nachhaltige Förderung junger Talente durch den internationalen Sängerwettbewerb „Neue Stimmen“ und die „Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung“.

Mäzene wirken meist diskret und im Hintergrund. Aber ein bisschen Motivation und spürbarer Dank kann auch ihnen nicht schaden. Dafür hat die Montblanc-Stiftung einen eigenen internationalen Preis ins Leben gerufen, der gestern im Hotel de Rome an die stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Liz Mohn, verliehen wurde. Geehrt wurde sie für ihre nachhaltige Förderung junger Talente durch den internationalen Sängerwettbewerb „Neue Stimmen“ und die „Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung“. Maestro Herbert von Karajan hat die Preisträgerin einst angestiftet, junge Operntalente zu fördern. Am ersten Wettbewerb 1987 nahmen 39 Sänger teil. Inzwischen sind es 1200 Talente aus 60 Nationen, die alle zwei Jahre in 22 Städten weltweit vorsingen. Neue Stimmen gab es auch zu hören bei der gestrigen Verleihung des „Montblanc De La Culture Arts Patronage Awards“. Drei junge Sänger aus der Staatsoper sangen Arien: Evelin Novak, der Ukrainer Viktor Rud und der Australier Paul O’Neill.

Es sind auch Künstler, die die Preisträger des Kulturpreises der Montblanc-Stiftung auswählen. Der Kuratoriumsvorsitzende ist der Pianist Lang Lang. Er sei von Kindesbeinen an gefördert worden und wisse aus eigener Erfahrung wie motivierend die Unterstützung ist bei dem Streben, immer wieder Grenzen zu überwinden und über sich selbst hinauszuwachsen, sagte der zur Zeit in Rom auftretende Pianostar in einer Videoeinspielung. Auf dem gleichen Wege unterstrich auch Daniel Barenboim die Bedeutung der Nachwuchsförderung. Auch das Internationale Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden wird von Liz Mohns Stiftung unterstützt.

Die Laudatio hielt Dirigent Justus Frantz. Er nutzte sie für ein heftiges Plädoyer für die gezielte Heranführung von Kindern und Jugendlichen an die klassische Musik als Mittel gegen akustische Umweltverschmutzung. Mit dem Preisgeld von 15 000 Euro will Liz Mohn das kulturelle Miteinander fördern. Der Preis solle nicht nur ihr Freude machen, sondern auch jungen Menschen, „für die Musik eine zweite Sprache und eine zweite Heimat ist“, sagte sie. Denn das vor allem bedeutet Musik für sie: eine zweite Sprache, die Menschen überall auf dem Globus miteinander verbindet.

Unter den vielen Gratulanten waren auch der Chef der Berliner Festspiele, Joachim Sartorius, Florian Langenscheidt, der selber eine Stiftung gegründet hat, Ex-Minister Otto Schily, die Sänger Vicky Leandros und Tobey Wilson, Designerin Jette Joop, Produzentin Minu Barati-Fischer, Model Franziska Knuppe und Schauspielerin Sunnyi Melles. Bi

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