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STADTMENSCHEN: Sechs Frackträger vor vollem Haus

Statt Lenz überraschte am Sonnabend Glatteis die Stadt. Was in der Komödie am Kurfürstendamm sechs schwarzbefrackte junge Männer nicht daran hinderte, einer Veronika zu verkünden, dass der Lenz da sei.

Statt Lenz überraschte am Sonnabend Glatteis die Stadt. Was in der Komödie am Kurfürstendamm sechs schwarzbefrackte junge Männer nicht daran hinderte, einer Veronika zu verkünden, dass der Lenz da sei. Der Zwanzigerjahre-Hit der ersten Boygroup der Welt betitelt auch das Theaterstück über die legendären Comedian Harmonists, das vor zehn Jahren zum ersten Mal am Kurfürstendamm aufgeführt und nun wieder ins Programm genommen wurde.

Schon bei der Premiere von „Veronika, der Lenz ist da“ am 19. Dezember 1997 hatte sich der Theaterbesuch als lebensgefährliches Unternehmen gestaltet. Auch damals hatte Glatteis die Stadt lahmgelegt. Anders als 1997, als der Saal zu einem Drittel leer blieb, konnte man sich diesmal trotz einiger Absagen über ein gut gefülltes Haus freuen. Chariklia Baxevanos, Brigitte Grothum, Otfried Laur, Achim Wolff und Horst Pillau gehörten zu den Tapferen im oberschenkelhalsbruchgefährdeten Alter, die sich vom Eis nicht abhalten ließen, sich die Geschichte und Hits des berühmten Männersextetts erzählen und vorsingen zu lassen. Die meisten dabei nicht wie Gisela May zum ersten Mal. Die Brecht-Interpretin und Chansonsängerin war begeistert – eine so klare, gute Aussage hatte sie am Boulevard nicht erwartet. Sei doch das Stück über die Comedian Harmonists, denen die Nazis ein Ende machten, aktuell wie nie, „wo sich doch die NPD-Leute gerade in den Landtagen breitmachen.“ Gesungen wird bis zum 27. Januar, Karten gibt es unter 88 59 11 88. hema

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