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STADTMENSCHEN: Seit 36 Jahren am Drücker

Diesmal ist sie selbst der Star. Im Blitzlichtgewitter der Kollegen, getragen von einer Welle der Sympathie: Erika Rabau, seit 36 Jahren offizielle Fotografin der Berlinale, deren Stars sie bereits seit 1963 mit der Kamera begleitet hat.

Diesmal ist sie selbst der Star. Im Blitzlichtgewitter der Kollegen, getragen von einer Welle der Sympathie: Erika Rabau, seit 36 Jahren offizielle Fotografin der Berlinale, deren Stars sie bereits seit 1963 mit der Kamera begleitet hat. Nicht auf der Jagd nach inszenierten Posen, sondern nach dem einen lebendigen, porträtierenden Moment. Eine zierliche, aber zähe Person, deren helle Kinderstimme genauso legendär ist wie die schwarze Lederkluft, das halbe Pfund Halsketten und ihr blondes Zottelhaar.

300 von Rabaus rund 250 000 Starfotos sind jetzt im Museum für Kommunikation auf drei Etagen zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am Freitagabend im prächtigen, von Salonjazz und viel Herzlichkeit erfüllten Lichthof des Museums, trägt sie ausnahmsweise einen türkisen Fest-Lederanzug. Und die Gäste bewundern ihre Werke – alle in Schwarz-Weiß und aus den Jahren 1963 bis 1985: Uschi Glas jung und süß, Fassbinder mit offenem Hemd und Fluppe, ein wild gestikulierender Scorcese und der junge Roman Polanski feiernd zwischen blanken Busen. Bewegte Momentaufnahmen und entlarvende oder göttliche Augenblicke auf dem roten Teppich, bei Pressekonferenzen oder den Berlinalepartys, bei denen nur Erika Rabau fotografieren durfte. Auf der diesjährigen Berlinale wird ein Dokumentarfilm über sie und ihre Arbeit Premiere haben. Regisseur Samson Vicent hat die unveröffentlichten Schätze aus Rabaus Fotoarchiv gehoben und die Ausstellung kuratiert. Wie der Film heißt? „Erika Rabau – Der Puck von Berlin.“ gba

Museum für Kommunikation, bis 24. März. Begleitbuch „Erika Rabau. Stars“ (B & S Siebenhaar, 19,80 Euro).

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