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Cher und Christina Aguilera machen gerade in Europa Werbung für ihren Film "Burlesque". Hier noch in Madrid, aber am Donnerstag in Berlin.

© dpa

Staraufgebot: Schöne Bescherung

Man könnte meinen, es sei schon Berlinale: Diese Woche wimmelt die Stadt von Stars, von "Brangelina" bis zu Cher und Christina Aguilera.

Allein oder nicht allein – das ist hier die Frage. Das heißt, genau genommen ist es immer die Frage, wenn die eine oder andere Hälfte von Brangelina sich ankündigt. Wird Brad seine Angie mitbringen, oder Angie ihren Brad? In Berlin hat man schon alle Varianten erlebt, doch meistens kamen Brad Pitt und Angelina Jolie zu zweit in die Stadt, mitunter sogar mit ihren Kindern. So war sie bei den Dreharbeiten von „Inglourious Basterds“ dabei, kam dann aber zur Premiere ihres Thrillers „Salt“ im August allein. Aber bevor, käme sie schon wieder solo, irgendwelche Gerüchte auftauchen, bringt sie Brad, den Göttergatten, sicherheitshalber gleich mit zur Europapremiere von „Der Tourist“ am Dienstagabend im Cinestar am Potsdamer Platz, so ist es jedenfalls geplant. Die sicher wieder zahlreich versammelten Zaungäste, und besonders die weiblichen, werden dann gar nicht mehr wissen, wen sie heftiger bekreischen sollen: Brad eben, auch wenn der mit dem Film gar nichts zu tun hat, oder aber Angelinas aktuellen Partner vor der Kamera, Johnny Depp.

Es ist nicht die erste Gala der Woche, sondern nur der Mittelteil des Premierenhattricks, der Berlin bevorsteht und ein wenig das Gefühl vermittelt, als sei schon Berlinale. An diesem Montag geht es bereits los mit Tom Tykwers „Drei“, der seine deutsche Premiere feiert, die internationale war schon im September bei den Filmfestspielen in Venedig. „Drei“ – damit ist zugleich die Zahl der Hauptdarsteller genannt, die komplett erwartet werden, Sophie Rois, Devid Striesow und Sebastian Schipper, die ihre Dreiecksgeschichte gemeinsam mit Regisseur Tykwer und Produzent Stefan Arndt präsentieren. Für den Regisseur ist das nach seinen großen internationalen Produktionen wieder mal ein Heimspiel: Im Kreuzberger Moviemento hat er schließlich mal angefangen und den Beruf, wie man so sagt, von der Pike auf gelernt.

Auch für Florian Henckel von Donnersmarck, der am frühen Dienstagnachmittag zunächst zur Pressekonferenz ins Adlon lädt, ist die Premiere von „Der Tourist“, seinem zweiten Film, eine Art Rückkehr nach Berlin. Hier hat er in seiner Jugend eine Zeitlang gelebt, war auch Schüler im Gymnasium zum Grauen Kloster, drehte dann hier seinen ersten, mit einem Oscar gekrönten Film: die Stasi-Geschichte „Das Leben der Anderen“. Nun also Hollywood, woher Geld und Stars stammten, nun also Venedig, wo gedreht wurde. 100 Millionen Dollar soll das Zweitwerk gekostet haben, da war dann sogar – und das ist gar nicht mehr selbstverständlich – eine Premierenfeier in fürstlichem Rahmen drin, die nach der Vorstellung in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg steigt. Als Dresscode wird übrigens „capital chic“ empfohlen, eine auf jeden Fall kapitale Veranstaltung also.

Den flotten Premierendreier beschließt am Donnerstagabend „Burlesque“, wiederum im Cinestar am Potsdamer Platz. Der Film bringt Cher und Christina Aguilera zusammen, die eine als erfahrenen, nicht mehr ganz jungen Star eines Revuetheaters, die andere als hoffnungsvolle Nachwuchskraft aus der Provinz. Beide Hauptdarstellerinnen werden erwartet, dazu Kristen Bell, die eine Sängerin spielt, wie auch Cam Gigandet, der einen Barmann und Musiker mimt und in dem Vampirfilm „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ ein böser Blutsauger war. Regisseur Steven Antin komplettiert die „Burlesque“-Riege.

Sorgen, der Strom an Stars könnte versiegen, muss man sich nicht machen. Spätestens Mitte Januar kommen schon wieder welche, allerdings nicht um zu feiern, sondern um Fragen zu „Morning Glory“ zu beantworten. Erwartet werden Regisseur Roger Michell, Rachel McAdams, Patrick Wilson – und Harrison Ford.

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