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© dpa

Techno-Spektakel: Eine neue Chance für die Loveparade

Kehrt die Loveparade nach der Absage in Bochum zurück nach Berlin? Die Einladung für den 11. Juli liegt vor. Und Berlins Tourismus-Werber freuen sich. Was halten Sie von einer Neuauflage des Spektakels in Berlin? Diskutieren Sie mit!

Einen Tag lang sah es so aus, als ob die Loveparade 2009 nicht stattfinden kann. Weil die Stadt Bochum als Austragungsort die erwarteten Besuchermassen nicht verkraften könne, müsse der Techno- Umzug ausfallen, hatten die Veranstalter am Donnerstag verkündet. Doch jetzt könnten die Trucks trotzdem rollen – und zwar am 11. Juli durch den Berliner Tiergarten.

An diesem Tag findet auf der Straße des 17. Juni die „B-Parade“ statt. Ein weiterer Techno-Umzug, der bereits seit drei Jahren geplant wird und eigentlich als Ersatz für die ins Ruhrgebiet abgewanderte Loveparade gilt. Nach der Absage des Originals hofft B-Parade-Organisator Ralf Lipus jetzt, dass zumindest einige Wagen des Bochumer Umzugs in Berlin mitrollen. Am Freitag sprach er eine offizielle Einladung an die Konkurrenz aus: „Wir wären froh, wenn sich die Loveparade an unserer Parade beteiligt“, sagt Lipus. Denkbar sei, dass alle Trucks und DJs aus Bochum nun zur B-Parade wechseln. Zudem könne die Loveparade auch gerne mit eigenem Logo auf Plakaten und Flugblättern erscheinen, über das genaue Ausmaß der Zusammenarbeit könne man reden. Nur über zwei Punkte will Lipus nicht verhandeln: „Die Veranstaltung wird definitiv B-Parade heißen, und die Organisation bleibt in unseren Händen.“ Die erwarteten Besuchermassen – Bochum fürchtete 1,6 Millionen Raver – wären für Berlin kein Problem. Schon beim bislang letzten Umzug im Tiergarten 2006 kam eine Million. Auch Christian Tänzler von der Berlin Tourismus Marketing (BTM) würde die Zusammenarbeit begrüßen: „Ich kann mir vorstellen, dass sich so am 11. Juli noch mehr Leute auf den Weg nach Berlin machen würden.“

Die Antwort der Loveparade-Macher fällt bis jetzt verhaltend aus. Eine Einladung liege noch nicht vor, sagt Sprecher Björn Köllen. Zudem sei Lipus’ B-Parade für das Original nicht interessant. „Soweit ich informiert bin, wurde die B-Parade in den Vorjahren mehrmals abgesagt. Man sollte eher abwarten, ob sie diesmal überhaupt stattfindet.“ Damit hat Köllen Recht: Ursprünglich wollte Lipus schon 2006 eine Massenparty im Tiergarten feiern, sie wurde ebenso abgesagt wie in den Folgejahren. Nur die Begründungen wechselten: Mal waren Terminschwierigkeiten schuld, mal war eine Baustelle im Weg, mal zeigte sich der Senat angeblich nicht kooperativ.

Doch selbst, wenn die Loveparade das Angebot ausschlagen sollte: Allein durch die Absage des Bochumer Umzugs wird die B-Parade am 11. Juli weit mehr Teilnehmer anziehen als gedacht. Ursprünglich war Veranstalter Lipus von 500 000 Techno-Fans ausgegangen. Jetzt könnten es deutlich mehr werden, schätzt er.

17 Trucks sind bis jetzt bestätigt, darunter auch ein DJ-Team aus Brasilien. Insgesamt sollen 50 Wagen durch den Tiergarten rollen, je 25 vom Brandenburger Tor und 25 vom Ernst-Reuter-Platz aus. Die Abschlusskundgebung soll am Abend am Großen Stern stattfinden, wobei der Anblick wohl nicht ganz so imposant wird wie zu Loveparade-Zeiten: Möglicherweise wird die Siegessäule wegen Sanierungsarbeiten verhüllt sein.

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