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Tempelhof: Friseur-Event statt Eishockey: Sportler dürfen nicht in Hangar

Seit einem Monat wollte der ECC Preußen den Hangar 3 auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof bereits nutzen. Doch ein Friseur-Event kam den Eishockeyspielern dazwischen.

Eigentlich sollte der Hangar 3 im Flughafen Tempelhof schon seit einem Monat eine Eishockeyarena sein: Wo früher Flugzeugmotoren gewartet wurden, sollten die rund 250 Nachwuchsspieler und 50 „Senioren“ ab 19 Jahre vom Eishockeyclub ECC Preussen Juniors Berlin gegen die Bande krachen. Doch laut Berliner Immobilienmanagement (BIM), für die Vermietung des Flughafens zuständig, verschiebt sich der Einzug der Eishockeyspieler jetzt deutlich: Die Firma Wella hat den Hangar 3 vorher für einen Friseur-Event gemietet.

Im Hangar 3 soll am 1. November der „International Trend Vision Award“ stattfinden, sagte Unternehmenssprecherin Sabine Mack. Während dieser Veranstaltung präsentieren Friseure Trends, zeigen Haarkünstler, wie man die Kunst auf dem Kopf in den Salons an den Kunden bringt. Die Veranstaltung ist öffentlich, soll aber Eintritt kosten. Am 2. November dann sollen die Frisurtrends den internationalen Medien präsentiert werden. Für die Frisurenschau finden schon jetzt dieser Tage vorbereitende Aufbauarbeiten statt.

Der Vizepräsident des Eishockeyclubs ECC, Thomas Leonhardt, sagte dem Tagesspiegel, die Sportler seien „natürlich nicht begeistert“ über den Verzug. Seit mehr als einem Jahr war nach einem Quartier für die Eishockeyspieler gesucht worden, die ihre alte Trainingsstätte, die Deutschlandhalle, verloren hatten. Nun müssen sie dem Puck noch länger als gedacht im Erika-Hess-Stadion in Wedding und im Paul-Heyse-Eisstadion in Prenzlauer Berg hinterherjagen. Das ist vor allem für die vielen jungen Spieler und ihre Eltern beschwerlich, weil sie lange Anfahrtswege zurücklegen müssen. Das zunächst avisierte Velodrom in Prenzlauer Berg hatte den Nachteil, dass die Eisfläche wegen Konzerten und dem Sechs-Tage-Rennen sechsmal im Jahr hätte ab- und wieder aufgebaut werden müssen, sagte Leonhardt. Für die Spitzenspiele wolle man künftig in Hangar 3 auch Eintritt nehmen, dürfe aber keine Gewinne erwirtschaften. „Unsere erste Mannschaft wird bei den Spielen zwar einiges Geld reinfahren, aber mit dem müssen wir dann unsere Auswärtsspiele finanzieren.“

Bei den Umbauten werde der Denkmalschutz beachtet, hieß es. So muss eine Eisanlage eingebaut werden, aber auch Umkleidekabinen und Duschen. Es dürfen beispielsweise nicht einfach überall in den Wänden Bohrungen erfolgen.

Annette Kögel

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