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Konzerthalle an der Spree. Mit der Arena im alten Busdepot an der Treptower Eichenstraße fing 1995 alles an.

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Treptow: Arena macht aus eigener Kraft weiter

Das Finanzamt zieht den Insolvenzantrag für das Kulturprojekt zurück, nachdem die Außenstände in letzter Minute beglichen wurden. Betreiber Frank Walter kämpft auch beim Admiralspalast mit finanziellen Schwierigkeiten.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Arena Berlin, prominenter Ort für Kultur, Veranstaltungen und Freizeitvergnügungen, bleibt vorerst zahlungsfähig. Der Insolvenzantrag des Finanzamts für Körperschaften sei zurückgenommen worden, sagte die Sprecherin der Kulturarena Veranstaltungs GmbH, Lone Bech, am Donnerstag. "Wir können ohne einen Aufpasser weitermachen." Finanzielle Außenstände von 100 000 Euro wurden dem Vernehmen nach in letzter Minute beglichen. Und zwar aus Einnahmen aus dem laufenden Geschäft. Das Ultimatum lief am Donnerstag ab.

Ursprünglich schuldete Frank Walter, dem das bunte Sammelsurium von Badeschiff und Restaurants, Club, Groß- und Glashalle in Treptow gehört, dem Fiskus sogar 157 000 Euro. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde deshalb Rechtsanwalt Udo Feser eingesetzt. Er bestätigte, dass der Insolvenzantrag zurückgezogen wurde. „Und ich gehe davon aus, dass sich auch weitere Anträge durch Zahlung erledigen.“ Dabei geht es offenbar um ausstehende Krankenkassenbeiträge. Ob damit das "Grundsatzproblem" des Veranstaltungsunternehmens gelöst sei, könne er nicht sagen, so Feser.

Die Arena ist nicht der erste betriebswirtschaftliche Brandherd, der Löschwasser brauchte. Auch beim Admiralspalast gab es Zahlungsschwierigkeiten, die öffentlich wurden. Anfang 2009 wurden dem früheren Schauspieler und Ideenproduzent Walter, der seit Mitte der neunziger Jahre zu den profilierten Kulturmanagern Berlins gehört, 1,4 Millionen Euro Mietschulden erlassen. Am Jahresende kam es wegen Mietrückständen in sechsstelliger Höhe zum Streit zwischen den Gesellschaftern der Admiralspalast Berlin GmbH & Co. KG. Zwischenzeitlich wurde dem Generalmieter Walter sogar mit der Kündigung des Vertrags für das Traditionshaus an der Friedrichstraße gedroht.

Mit der Arena im alten Busdepot an der Treptower Eichenstraße fing es 1995 an. Zunächst führte Walter gemeinsam mit dem Schauspieler Jakob Klaffke die Geschäfte der Kulturarena Veranstaltungs GmbH. 2007 schied der Partner aus. Auch die Arena Aktiv GmbH, unter anderem zuständig für die Immobilienverwaltung, führt Walter allein. Die 2005 gegründete Admiralspalast Berlin GmbH ist mit neun Kommanditisten breiter aufgestellt. Einer von ihnen ist der Unternehmer und Großhallenbetreiber (Velodrom, Max-Schmeling-Halle) Werner Gegenbauer. Gemanagt wird der Admiralspalast von einer Verwaltungs GmbH, die von Walter und dessen Partnern Ralf Barth und Helgi Björnsson geführt wird. Dann gibt es noch eine Kongress- und eine Produktionsgesellschaft für den Admiralspalast, deren alleiniger Geschäftsführer Falk Walter ist.

Auch für seine Gastronomiebetriebe zeichnet Walter großenteils alleinverantwortlich. Das gilt für die Freischwimmer und die Gipfelstürmer Veranstaltungs- GmbHs. Weitere Geschäftsführer stiegen dort 2008 aus. Neben der Tatsache, dass ihm die Rechte am erfolgreichen Theaterstück "Cavemann" verloren gingen und damit eine entscheidende Einnahmequelle, gibt es vielleicht noch einen anderen Grund für die zunehmenden Probleme. Ein Geschäftspartner beschrieb es so: "Falk Walter will alles allein machen." Ulrich zawatka-Gerlach

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