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Mehr Spaß am Wasser. Nach langem Schattendasein soll das Strandbad Müggelsee denkmalgerecht aufgewertet werden. Zuletzt hatte es drei Bewerber gegeben.

© Simulation: promo

Treptow-Köpenick: Investor für Strandbad am Müggelsee gefunden

Eine Firma aus dem Umland will einen Millionenbetrag in die denkmalgeschützte Anlage aus den 20er Jahren investieren. Der Eintritt soll weiterhin frei bleiben – und dem Bezirk keine Kosten entstehen.

Im Strandbad Müggelsee ist ein Ende des jahrelangen Verfalls absehbar: Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat unter mehreren Interessenten jetzt die Firma Kühne Pool & Wellness aus Schöneiche ausgewählt, die einen Millionenbetrag in die denkmalgeschützte Anlage aus den 20er Jahren investieren will. Der für Immobilien zuständige Stadtrat Michael Schneider (Linke) lobt vor allem die geplante „Breite des Angebots“ und den weiterhin freien Eintritt – und dass dem Bezirk keine Kosten entstehen sollen. Eventuell könnten erste Instandhaltungsarbeiten in diesem Jahr beginnen.

Noch gebe es jedoch viele offene Fragen, sagte Gion Voges, Vorsitzender des Vereins „Bürger für Rahnsdorf“. Dieser hält das Strandbad zusammen mit einem Arbeitslosenhilfeträger in Betrieb, seit die Bäderbetriebe es 2005 aufgaben. „Wir haben auch den Investor ins Boot geholt“, betont Voges und kritisiert, dass die Zuschlagsvergabe „schon vor zwei Jahren hätte passieren können“. Bisher liege auch kein Zeitplan des Bezirks vor.

Das schriftliche Konzept von Kühne Pool & Wellness sieht eine denkmalgerechte Altbausanierung und ein neues Eingangsgebäude vor. Zum Konzept gehören ein „Wellness- und Spa-Bereich“, Saunen, Fitnessräume, Physiotherapie und eine Kita. Dabei sollen mindestens 31 Arbeits- und elf Lehrstellen sowie „zehn Arbeitsplätze im Rahmen von Fördermaßnahmen“ entstehen. Die Fertigstellung ist für 2014 geplant, die Kosten werden auf 6,12 Millionen Euro geschätzt. Laut Vereinsvorstand Voges müssten sich Pächter, die Teile der Anlage nutzen wollen, an der Finanzierung beteiligen. „Es gibt verschiedene Interessenten.“

Als Voraussetzung für das Projekt nennt Stadtrat Schneider eine Übertragung des Grundstücks in das Bezirksvermögen. Noch gehört es nämlich – mit Ausnahme des Strandes direkt am Müggelsee – den Berliner Forsten. Schneider sieht darin aber kein Problem: In Verhandlungen hätten Vertreter der Forstverwaltung eine „große Bereitschaft gezeigt“, das Areal zu übergeben. Anschließend solle es dem Investor per Erbbaurechtsvertrag für 99 Jahre überlassen werden.

Der Firmenchef war am Donnerstag nicht erreichbar. Das Unternehmen plane und baue Schwimmbäder und Wellnessanlagen „im privaten und öffentlichen Bereich“, heißt es in einer Selbstdarstellung. Ein aktuelles Projekt ist die Schwimmbadtechnik im Spa-Bereich des Luxushotels Waldorf-Astoria, das im Dezember im Charlottenburger Zoofenster-Hochhaus eröffnen soll.

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