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Stadtleben: Ungetrübtes Vergnügen

Rechtzeitig zum heißen Wochenende sind Berlins Badeseen wieder sauber Die Gesundheitsbehörde hob die Bakterien-Warnung für die Unterhavel auf

In der Unterhavel kann wieder ohne gesundheitliche Bedenken gebadet werden. Das teilte gestern Harald Krüger vom Fachbereich Wasserhygiene der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales mit. Die Behörde hatte am Donnerstag für die drei Badestellen am Grunewaldturm, an der Großen Badewiese und am Strand am Breitehorn eine Warnung herausgegeben. Dieser war eine Messung am Montag vorangegangen. Nach EU- Richtlinien müssen die Gewässer in 14-tägigem Abstand auf Verunreinigungen geprüft werden.

Bei der Auswertung der Messungen vom Montag stellte die Behörde eine erhöhte Konzentration von Kolibakterien fest. Die Mikroorganismen, die im Darm von allen Menschen und Säugetieren vorkommen, sind in der Regel harmlos. Ihr erhöhtes Vorkommen deutet allerdings auf andere Krankheitserreger hin, die Darmkrankheiten auslösen können. Das Baden in den betroffenen Gewässern ist deshalb nach Auskunft der Gesundheitsverwaltung nicht zu empfehlen.

Dass es zu einer erhöhten fäkalen Verunreinigung gerade in der Unterhavel kam, erklärt Krüger mit den starken Regenfällen in der vergangenen Woche. „Die Kolibakterien geraten über den Dung auf den Feldern in das Gewässer. Aber auch der Hundekot auf den Berliner Straßen ist in gewisser Weise schuld.“ Der würde durch den starken Regen eingewaschen und gelange über die vielen Zuflüsse in die Unterhavel. Auch an anderen Badestellen waren höhere Keimkonzentrationen festgestellt worden, etwa im Flughafensee in Reinickendorf, im Freibad Jungfernheide, dem Freibad Lübars sowie im Tegeler See. Die Belastung sei jedoch nach Angaben der Gesundheitsverwaltung unbedenklich.

Entwarnung gab es gestern auch für die Badestellen an der Unterhavel. Laut Krüger hatte wohl die Sonne ihren Anteil am Abbau der Erreger. „Die stete UV-Strahlung trägt zum Stoffwechsel bei.“ Der wiederum könnte ein anderes Problem eher fördern. Für die Algenentwicklung ist das warme Wetter eher günstig. Krüger erwartet daher eine frühe Blüte der sogenannten Blaualgen. Diese führen nicht nur zu üblem Geruch am Badestrand, sondern können auch Giftstoffe produzieren.

Zum Wochenende steht dem Badevergnügen in Berlin nichts im Weg. Alle 41 Badestellen sind laut Gesundheitsbehörde unbedenklich. Bei viel Sonne und Höchsttemperaturen von 30 Grad werden das viele Berliner ausnutzen. sro

Die Wasserqualität der Badeseen:

www.berlin.de/badegewaesser

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